Die Entwicklung und Geschichte der Trockenanlage

Die künstliche Trocknung  ist keine Erfindung des 1900Jahrunders so wie man denken könnte. Schon zur Zeiten Homers rund 700 v. Chr. erwähnte der griechische Dichter Hesiod in einem Lehrgedicht über das Leben des Landmannes, „aber das treffliche Steuer hänge oben im Rauch“. Auch der römische Ackerbauschriftsteller Columella schreibt das der Kornboden eines Gutshofes umgebaut wurde, das auf ihm Holz durch die Abwärme des im Wohnhauses befindlichen Heizanlage getrocknet werden konnte.

Der englische Marinebaumeister Joy baute für das Arsenal der englischen Kriegsmarine im Jahre 1727 den ersten richtigen Trockenofen für Holz, die Originalurkunde dazu befindet sich im Archiv der Admiralität zu London. Man kann sagen aus diesem entwickelten sich unsere heutigen Trockenanlagen. Im Jahre 1790 schlug der Gelehrte Pallas vor, Holz in erhitzten Sand zu legen, der Sand sollte von unten mit einer Heizung erhitzt werden.
Im 18. Jahrhundert gab es Vorschläge für geheizte Kammern zum Trocknen von Holz von Wollaston in England, von Foureroy in Frankreich und dem Gelehrten und Generalschiffsbaumeister Du Hamel (Du Transport de In Conservation et de la Force des Bois; 1777) und im Jahre 1755 in Deutschland von dem Major Treue (Anzeiger für Gewerbefleiß in Bayern 1816, 298. Moll, Holztrocknung ) gemacht worden. Im Jahre 1792 konnte man in der Enzyklopädie von Stieglitz lesen, das ein eichener Kasten mit Kupferkessel in einer Tischlerei, Nutzholz „durchschwitzen“ lasst gegen eine geringe Bezahlung.

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Entwicklung der Trockenanlagen durch die Entwicklung in der Maschinentechnik vorangetrieben, was an zahlreichen Patenten über das Trocknen von Holz in einem Zylinder (Langton 1825, Symington 1844) belegen. Aber gerade die Entwicklung der Eisenbahn und ihren Hunger nach Holz trieb die Entwicklung der Trockenanlagen weiter. Darröfen in denen durch Rauchgas und erhitzte Luft das Holz getrocknet wurde sind in Frankreich 1839 durch Charpentier und Guibert, in Frankreich 1855 durch Napier und Newton entstanden.

Im Jahre 1885 gibt es Trockenöfen wo das Rauchgas durch Zuge unter dem Boden nicht mehr wie früher das Holz berühren bei der französischen Ostbahn und bei der preußischen Staatsbahn in Dortmund. Ab 1900 entstehen andere Gedanken zur künstlichen Holztrocknung die eine neuere Entwicklung auf sehr verschiedene Weise zu verwirklichen versuchen, was man anhand der zahlreichen Patentschriften ersehen kann. Den die Zunahme an Holz gerade in Amerika für den stark ansteigenden Bedarf an Wohnungen und beim Holzexport verlangten eine Abkürzung der Trockenzeiten. So entstanden sehr viele Trockenanlagen in Amerika, die nur das Ziel hatten möglichst viel Wasser aus dem Holz zu bekommen ohne auf die Qualität der Trocknung zu achten. In Deutschland, wo man die natürliche Trocknung zu großer Höhe entwickelt hatte, folgte man nur langsam. (Künstliche Holztrocknung, Ein Grundriss; Fr. Moll, S. 34, 1930) Erst als eine gleichmäßige und qualitativ gute Ware gewährleistet war, was eine technische Verbesserung durch das vervollkommnen der maschinellen Einrichtungen der Trockenanlage voraussetzte, hielt es in Deutschland vermehr Einzug.

Rund 60 Patente wurden in der Zeit zwischen 1800 und 1900 zum technischen Trocknen von Holz in der Trockenkammer erteilt. Heute ist sind die Grundlagen der technischen Trocknung mit Wärme und bewegter Luft, Allgemeingut der Technik. Nur noch einzelne wertvolle Ausgestaltungsformen sind durch Patente zu schützen.

Die Literatur und Quellen aus den die Texte entstanden sind, findet man unter Literaturnachweis



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