Die älteste Trocknungsmethode ist die Freilufttrocknung, es wird von einer natürlichen Trocknung gesprochen, dabei wird dem frischen Holz das Wasser durch die umgebende Luft entzogen. Die Trocknung des gestapelten und möglichst wettergeschützt gelagerten Schnittholzes erfolgt durch die relative Feuchtigkeit der Luft, Wärme und dem Luftwechsel. Die Geschwindigkeit der Trocknung hängt von der relativen Feuchtigkeit der Luft und dem Wechsel der Luft am gestapelten Schnittholz ab. Wobei oben am gestapelten Schnittholz der Wind frei aufgesetzten Schichten schneller trocknen als die Unteren, zumal diese unteren Schichten dem Erdboden nur einen geringen Abstand haben oder den Wind der Durchzug erschwert wird. Je besser es aufgeteilt und je größer die dargebotenen Oberflächen sind, umso schneller trocknet das gelagerte Schnittholz. Die Freilufttrocknung wird heute kaum noch eingesetzt, außer zum Vortrocknen von Laubhölzern bis zum Bereich der Fasersättigungsfeuchte.
Der Stapelplatz soll möglichst frei liegen, damit die Luftbewegung nicht gehemmt ist. In Abhängigkeit von der Lagerfläche sollen die Stapel mit ihrer Längsachse in einem Winkel von 45...95° zur Hauptwindrichtung liegen. Die Stapelgrundfläche muss eben, trocken und ohne Flugsand sein. Feuchter, lehmiger oder sandiger Boden ist mit Kies oder Schotter abzudecken. Humusschichten sind abzutragen, und auftretender Unterwuchs von Gräsern usw. ist ständig zu beseitigen. Um die verschiedenen Gefahren der Freilufttrocknung zu verringern wird das Schnittholz in einem offenen Schuppen gelagert. Eventuell wird die Trocknung vom Holz durch den Einsatz von einem Freilufttrockner (Ventilatoren) unterstützt, damit eine günstige Strömungsbedingung herrscht und das feuchte Klima abgehalten wird.
Ebenfalls müssen Sägespäne, Rinde- und Holzreste steht's entfernt werden vor dem Stapeln von Schnittholz.
Der Stapelunterbau soll so hoch sein, dass die unterste Stapellage mindestens 400 mm über den Boden liegt, damit die absinkende schwere, feuchte Luft frei nach allen Seiten, auch unter den Stapeln, abfließen kann. Unterlagen aus Holz als Sockel sind wegen der Gefahr der Bildung von Fäulnisherden nicht gestattet. Geeignet sind gemauerte Pfeiler, die genau (etwa 800mm) in das Erdreichreichen, da diese dem Stapeldruck nicht nachgeben und in der Ebene bleiben. Bei festem, gewachsenem Untergrund sind transportable Sockelklötze aus Magerbeton mit einer Grundfläche von 300 mm x 300 mm und einer Höhe von 250..300 mm vorteilhaft.
Auf diese Sockel werden imprägnierte Sockelauflagen aus Kantholz gelegt und mit Wasserwaage und Richtlatte geradflächig ausgerichtet. Die Mittenabstände der Sockelauflagen sollen bei Laubschnittholz höchstens 1000 mm und bei Nadelschnittholz höchstens 1400 mm betragen. In der Breite des Stapels werden die Stapelauflagen waagerecht ausgerichtet, in der Länge des Stapels können sie eine Neigung bis 20 mm je 1000 mm haben, damit Regen- und Tauwasser schnell abfließen können.
Auf diese Unterlage kommen zuerst Stapellatten und dann die erste Holzlage, und zwar immer mit der rechten Seite des Brettes nach oben. Anzahl und Lage der Stapellatten aus Kiefern- oder Fichtenholz richten sich nach den Sockelauflagen. Sie werden immer genau über einander gelegt und müssen von gleicher Dicke sein, sonst zieht sich der Stapelgut krumm und flügelig.
An einer Querfläche des Stapels sind die Stapellatten mit Querschnittschmalflächen des Stapelgutes bündig verlaufend, ausgenommen Paketstapel, anzuordnen. An den Längsseiten des Stapels sollen die Stapellatten hervorstehen oder müssen mindestens bündig abschließen. Bei Parkettstapeln können zur Erhöhung der Stabilität die Stapellatten bis zu höchstens 300 mm vom Enden entfernt liegen. Die Abmessungen der Stapellatten sind 25 mm x 25 mm oder 25 mm x 35 mm. Sie müssen ohne Farbfehler (Bläue) und gegen Insekten- und Pilzbefall geschützt sein. In der Ebene soll zwischen den Brettern ein Zwischenraum von mindestens 30 mm sein. Bei besäumten Schnittholz sollen die Zwischenräume senkrecht über einander liegen. Längere, durchgehende Stapellatten binden die Bretter untereinander und verhindern das umkippen der Stapel. Die Stapellatten stellen einen beachtlichen Wert dar und sind deshalb bei Nichtbenutzung gegen schädigende Witterungseinflüsse dauerhaft geschützt zu lagern. Überdachte, fahrbare Regale, in denen die Stapellatten nach Dicken geordnet liegen, haben sich besonders bewährt.
Eine Renaissance erlebte die Freilufttrocknung von Nadelholz vor einigen Jahren durch die Vortrocknung von Nadelrundholz. Da kleinere bis mittlere Sägewerke meist ohne eine eigene Trockenkammer waren, bot sich dadurch kurzfristig trockenes Bauholz größerer Dimensionen zu liefern. Dazu wurden entrindete Stämme direkt nach dem Einschlag strömungsgünstig in Waldnähe aufgepoltet . Wobei aber eine starke Sonneneinstrahlung und Wiederfeuchtung vorzubeugen ist da sonst mit starker Rissbildung zu rechnen ist. Die Aufpolterung ähnelt sehr der Stapelung von Schwellen oder starkem Grubenholz. Innerhalb von 6 bis 12 Monaten kann so gelagertes Rundholz eine Holzfeuchte von um die 25% erreichen.
Die Literatur und Quellen aus den die Texte entstanden sind, findet man unter Literaturnachweis