Feuchtegleichgewicht (auch: Gleichgewichtsfeuchte, Ausgleichsfeuchte, Bilanzfeuchte, praktischer Feuchtegehalt) ist dann vorhanden wenn die Holzfeuchtigkeit der relativen Luftfeuchtigkeit der Umgebung angepasst hat. Daher kennt man in der Praxis der Holzverwendung verschiedene Zustände der Verarbeitungsreife des Holzes, denen jeweils ein bestimmter Feuchtegehalt zugehört. Der Möbeltischler trocknet sein Holz mit einem anderen Trockenziel wie der Zimmermann und der Böttcher wiederrum hat einen anderen Begriff von trocken wie der Instrumentenbauer. Die Unterschiede des Holzfeuchtegleichgewichts ergeben sich nun aber nicht aus den Gepflogenheiten des betreffenden Handwerks, sondern aus den Umständen, unter denen das Holz später voraussichtlich Verwendung findet. Es herrscht innerhalb von bewohnten oder besser ausgedrückt, beheizten Gebäuden ein anderes Klima als im Freien. Der Möbeltischler muss bei guten Arbeiten sogar zwischen zentralbeheizten und ofenbeheizten Räumen unterscheiden, da Räume Zentralheizung eine erheblich trockenere Luft aufweisen als solche mit einer offenen Feuerstelle.
In einer allgemeinen Form ausgedrückt, lassen sich die vorstehenden Erläuterungen dahingehend zusammenfassen, dass das Holz bei der Verarbeitung denjenigen Feuchtegehalt aufweisen soll, der seinem späteren Ausgleichszustand (Gesetz vom Feuchtegleichgewicht) entspricht.
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