Zimmerer fordern Erleichterungen für das Bauen mit Holz



Nordrhein-Westfalen belegt in Deutschland einen der letzten Plätze bei der Umsetzung baurechtlicher Vorgaben zur Verwendung von Holz im Bauwesen. Dies trägt dazu bei, dass zwischen Rhein und Weser nicht einmal jeder zehnte Wohnhausneubau aus Holz errichtet wird– bei einem Bundesdurchschnitt von 17 Prozent. Die Zimmerer- und Holzbauverbände fordern daher die Landesregierung ein weiteres Mal auf, die seit dem Jahr 2000 nahezu unveränderten Regelungen der Landesbauordnung anzupassen. Die Einführung einer neuen Gebäudeklasse4 würde dann bis zu fünfgeschossige Häuser in Holzbauweise erlauben. Die zulässigen Haushöhen würden so gegenüber heute um mehr als zwei Drittel angehoben, was erhebliche neue Marktchancen für die Zimmererbetriebe eröffnet. Auf eine entsprechende Änderung der Landesbauordnung drängt gerade der Zimmerer- und Holzbau-Verband Nordrhein bereits seit Jahren die Landesregierung.

Positive Rückmeldungen bekommt der Zimmererverband aus dem Bauministerium seit dem Jahr 2010. Deswegen ist sein Vorsitzender Johannes Schmitz optimistisch, dass auch in NRW analog zur Musterbauordnung des Bundes die Gebäudeklasse 4 eingeführt wird und die Lobbyarbeit des Verbandes letztlich Früchte trägt.

Ein Ranking des Deutschen Holzwirtschaftsrates (DHWR) hatte ergeben, dass mehrere Bundesländer Holz als Bau- und Werkstoff ganz erheblich benachteiligen. So können beispielsweise Gebäude in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg derzeit nur bis zum zweiten Geschoss ohne Sondergenehmigung aus Holz errichtet werden. Welche Effekte andere Bestimmungen haben können, zeigt sich an Baden-Württemberg, einer zudem traditionell starken Holzbauregion: Dort entfallen derzeit 27Prozent aller Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser auf Holzhäuser.

Der DHWR und die dem Cluster Wald und Holz NRW angeschlossenen Verbände appellieren deswegen erneut an die Düsseldorfer Landesregierung, das Bauen mit Holz stärker zu fördern. DHWR-Präsident Hubertus Flötotto: „Wir fordern die Politik auf, ihre Koalitionsvereinbarung einzuhalten und für den absehbaren, künftigen Wohnungsbedarf das Bauen mit Holz zu erleichtern." Wege dafür wären, die Gebäudeklassen entsprechend der Musterbauordnung des Bundes anzupassen sowie aktuelle technologische Entwicklungen zu berücksichtigen. Was viele zudem nicht wissen: Ein Tragwerk im modernen Holzbau hält im Brandfall in der Regel länger stand als beispielsweise eines aus Stahl. Holzbauexperten und Feuerwehren fordern daher schon seit Jahren ein Umdenken und die Berücksichtigung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Eine aktuelle Studie des Ministeriums für Klimaschutz und des Landesbetriebs Wald und Holz Nordrhein-Westfalens empfiehlt laut DHWR darüber hinaus die stärkere Verwendung von Holz zum Beispiel in langlebigen Bauprodukten als aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Zimmermeister Johannes Schmitz argumentiert daher: „Holz bindet Kohlendioxid und hat als Bau- und Werkstoff ökologische und klimapolitische Vorteile gegenüber anderen Materialien."

Autor:
Holzi am 16. Jul. 2014 um 11:32 Uhr
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