Unter dem Motto Wald Wert Schöpfung lud die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e. V. (AGDW – Die Waldeigentümer) am Donnerstag 15.01.2015 zum Waldbesitzerempfang 2015 auf der Internationalen Grünen Woche ein. Traditionell folgten der Einladung die Spitzenvertreter der Branche aus Politik und Wirtschaft, Naturschutz, Medien und Verbandswesen.
In seiner Begrüßungsrede ermunterte AGDW-Präsident Philipp zu Guttenberg die mehr als 1.000 Gäste, 2015 eine selbstbewusste, stolze Haltung nach außen zu tragen: „Die Bundeswaldinventur attestiert nach objektiven Kriterien, dass es unserem Wald in der modernen Zeit noch nie so gut ging wie heute. Unsere multifunktionalen Wälder sind weltweites Vorbild. Hierauf können, wollen und müssen wir stolz sein.“
Während die vielen ausländischen Gäste der Grünen Woche höchste Wertschätzung für die deutsche Nachhaltigkeit an den Tag legen, präsentiere sich der Deutsche gern als The Master of the German Angst: „Wenn die ganze Welt ruft: Made in Germany ist Klasse, erwidern wir mit bebender Stimme und erhobenem Zeigefinger: Der Untergang naht! Kahlhieb, Plünderung, kein Urwald, zu wenig Wolfsrudel, die Invasion der ausländischen Bäume... Schluss damit!“
Stellvertretend für die anwesenden Staatsminister und Minister aus den Bundesländern ergriff der baden-württembergische Forstminister Alexander Bonde das Wort. Zum erfolgreichen Mittelstand in Baden-Württemberg und in ganz Deutschland zähle die Forstwirtschaft, die eine hohe Verantwortung für intakte Wälder übernehme. Bonde: „Bei der Bewirtschaftung der Wälder müssen wir die Erwartungen der Gesellschaft ernst nehmen. Es gilt den natürlichen Lebensraum Wald zu bewahren. Wir setzen in Baden-Württemberg konsequent auf eine naturnahe Waldbewirtschaftung. Damit zeigen wir, wie eine moderne und erfolgreiche Forstwirtschaft aussehen kann.“
Für die Forstkammer Baden-Württemberg, die den Empfang in diesem Jahr ausrichtete, sprach deren Präsident Roland Burger. Er erinnerte an das Erfolgsrezept „Schützen durch Nützen“, das ungeachtet der aktuellen forstpolitischen Diskussionen das Leitprinzip von „Schöpfung und Wertschöpfung“ im Wald bleiben müsse. Ihm folgen allein in Baden-Württemberg, das zu 39 Prozent mit Wald bedeckt ist, rund 260.000 Waldbesitzer – ländliche Gemeinden, Großstädte, Waldbauern und große private Familienbetriebe. Sie bewirtschaften drei Viertel des dortigen Waldes. Zudem ist Baden-Württemberg das kommunalwaldreichste Bundesland.
Über diese und andere Fakten und Zusammenhänge rund um den Wald können sich die Besucher der Internationalen Grünen Woche noch bis zum 25. Januar in Halle 4.2 informieren. Im Bereich „Multitalent Holz“ bietet der Branchenauftritt der deutschen Forstwirtschaft auf 300 Quadratmetern ein facettenreiches Ausstellungs- und Bühnenprogramm. Ein weiteres Highlight wird die Podiumsdiskussion „Multitalent Wald – Was kann der deutsche Wald in Zukunft alles leisten“ am 23. Januar von 16 bis 17 Uhr in der gegenüberliegenden Halle 3.2 sein. Veranstalter sind hier die Plattform Forst und Holz und der Deutsche Bauernverband.
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