PEFC-Offensive eröffnet Berliner Handwerksbetrieben den Zugang zu öffentlichen Aufträgen



Die Verwendung von Holz und Holzprodukten aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Waldbewirtschaftung erfährt im Land Berlin einen deutlichen Schub. Auf ausdrückliche Anregung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt setzt PEFC Deutschland einen bedeutenden Anreiz zur kostengünstigen Gruppenzertifizierung von Handwerksbetrieben: PEFC bietet den ersten 50 Berliner Handwerksbetrieben, die sich im Laufe des Jahres einer Gruppenzertifizierung anschließen, eine Befreiung von den PEFC-Notifizierungsgebühren für einen Zeitraum von drei Jahren an. Auch Holzhändler sowie Garten- und Landschaftsbauer können profitieren.

Der Senator für Stadtentwicklung und Umwelt Andreas Geisel unterstützt und begrüßt die Aktion. Dadurch könnten gemeinsam wichtige Impulse bei der Umsetzung der nachhaltigen Holzbeschaffung in Berlin erreicht und auch bundesweit Akzente gesetzt werden.

Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer von PEFC Deutschland, wertet das politische Engagement in Berlin für den Waldschutz als vorbildlich: „Das Land Berlin hat signalisiert, dass die Beschaffung von zertifiziertem Holz aus legaler und nachhaltiger Waldbewirtschaftung nicht ein Papiertiger bleiben soll, sondern bei der Umsetzung der Vergaberichtlinien ernst machen wird. Der nachhaltige Einkauf funktioniert aber nur, wenn der Herkunftsnachweis entlang der gesamten Produktkette vom Wald bis zum konkreten Anbieter des gewünschten Holzprodukts lückenlos erbracht wird. Deshalb besteht ein übergeordnetes Interesse, dass sich alle holzverarbeitenden Betriebe zeitnah der Zertifizierung unterziehen.“

Präsenz im Markt und Vertrauen beim Kunden

Ein Berliner Unternehmen, das sich bereits zu den strengen PEFC-Standards bekennt und deren Einhaltung vom TÜV kontrollieren lässt, ist die Eckard Kanold GmbH & Co. KG. Mit dem PEFC-Zertifikat erfüllt der Betrieb in der Sparte Garten- und Landschaftsbau automatisch die öffentlichen Ausschreibungskriterien des Bundes und des Landes bezüglich der Holzverwendung. Geschäftsführer Falk Eckert sagt: „Die Nachhaltigkeitszertifizierung passt zu uns. Wir wollen einerseits unser Umweltengagement ausbauen und andererseits die Geschäftsprozesse befruchten. Mit PEFC können wir die Präsenz im Markt verstärken und durch Vertrauensbildung die Eingangstür zum Kunden weiter öffnen.“

Bundesweit haben sich bislang über 2.000 Betriebe der PEFC-Produktketten-Zertifizierung (Chain of Custody) angeschlossen. Sie können damit transparent und glaubwürdig den nachhaltigen Ursprung ihrer Produkte dokumentieren – sei es ein Fenster aus tropischem Meranti-Holz oder ein Dachstuhl aus europäischem Fichtenholz . Mit der aktuellen Aktion in Berlin möchte PEFC Deutschland an der Seite der Politik zugleich die Unkenntnis der holzbe- und holzverarbeitenden Betriebe in Fragen der Zertifizierung ausräumen. Was viele Unternehmer schlicht nicht wissen: Alle Betriebe, die Holzrohstoffe weiterverarbeiten und Ware als "zertifiziert" deklarieren wollen, müssen ein Zertifikat besitzen, speziell auch der Handwerksbetrieb als letztes Glied in der Produktkette.

Eine unkomplizierte und erschwingliche Lösung stellt die PEFC-Gruppenzertifizierung dar. Gruppenmanager Bernd Bielen (cert.company) unterstützt die Berliner PEFC-Offerte mit Sonderkonditionen: “Die ersten 50 Betriebe leisten lediglich einen jährlichen Eigenanteil von 681 Euro, sofern sie die Voraussetzung der Bafa-Förderung erfüllen. Der Beitrag umfasst alles – darunter das Anpassen der Prozesse, die Mitarbeiterschulung, ein Handbuch, die Zertifizierung durch TÜV Nord Cert.” Damit können die Betriebe umgehend von der steigenden Nachfrage nach zertifizierten Produkten aus nachhaltigen Quellen profitieren, nicht nur im öffentlichen Beschaffungsbereich sondern auch im genauso bedeutsamen privaten und gewerblichen Auftragsgeschäft.

Autor:
Holzi am 03. Dez. 2015 um 09:24 Uhr
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