Ifo-Geschäftsklima für die Sägeindustrie stark abgeschwächt



Die deutsche Sägeindustrie schätzt ihre Geschäftslage für die kommenden Monate als schwierig ein. Der ifo-Geschäftsklima-Index für Nadelschnittholz zeigte im März deutlich nach unten. Der negative Trend hat sich zuletzt beschleunigt.

„Die Erwartungen für 2014 waren offensichtlich zu optimistisch“, analysiert Lars Schmidt, Hauptgeschäftsführer des Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes (DeSH). Im dritten und vierten Quartal 2013 seien die Produktionsmengen deutlich erhöht worden. Eine Anpassung an die saisonal abgeschwächte Nachfrage des Baugewerbes sei nicht oder zu spät erfolgt.

Vor allem zu Beginn des Jahres 2014 sei aufgrund des milden Winters von vielen Sägewerken zu früh und zu viel produziert worden. Dies wirke sich auch auf den Restholzmarkt aus: Da weniger geheizt wurde, sank der Bedarf an Pellets. Übervolle Restholzlager setzen die Märkte somit zusätzlich unter Druck, was die ohnehin angespannte Lage der Branche verschärft. Einige Betriebe haben die geplanten Produktionsmengen im März und April nun nach unten korrigiert.

Auch die Situation auf der Rohstoffseite gibt den Sägern weiterhin Anlass zur Sorge. „Unsere Warnungen, dass der hiesige Marktpreis die globale Spitze darstellt, wurden weitestgehend ignoriert. Teilweise wurden die Preise sogar noch in die Höhe getrieben“, beklagt Schmidt.

Nach Angaben des Informationsdienstes Wood Resource Quarterly lag der globale Preisindex für Nadelsägerundholz zuletzt bei 64,04 Euro pro Kubikmeter. Die Preise in Deutschland liegen weit über diesem Wert.

Der Druck auf die nationalen Rundholzpreise nimmt jedoch zu: Die notwendige Anpassung an das internationale Niveau und die Entwicklungen bei den Sägenebenprodukten sorgten zuletzt für niedrigere Preise. Die steigenden Weltrundholzpreise wirken sich auch positiv auf die Nadelschnittholzpreise aus: In Schweden lag der Preisindex zuletzt zehn Prozent über dem Vorjahr.

Beim Laubholz ist das ifo-Geschäftsklima in den letzten drei Monaten stark eingetrübt, ebenso die Erwartungen für die nächsten Monate. Die Branche kann somit nicht von der gebesserten Zuversicht der Gesamtwirtschaft profitieren. Für diese ist der Geschäftsklimaindex im März zwar ebenfalls gesunken, war zuvor aber vier Monate in Folge gestiegen.

Autor:
Holzi am 07. Apr. 2014 um 08:34 Uhr
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