Im dritten Quartal sind die Preise für Sägerundholz in vielen marktrelevanten Regionen der Welt gefallen. Dies bildet der globale Index für Sägerundholzpreise (GSPI) ab. Während Waldbesitzer in anderen Ländern mit Preissenkungen auf die angespannte Situation ihrer Abnehmer reagierten, haben die deutschen Säger weiter mit zu hohen Rohstoffpreisen zu kämpfen. Im internationalen Wettbewerb verlieren die Betriebe zunehmend den Anschluss.
Nach Angaben des Branchendienstes Wood Resource Quarterly (WRQ) gingen die Preise für Sägerundholz in den zurückliegenden Monaten weltweit um 4,6 Prozent auf 85,56 US Dollar zurück. Insbesondere in Skandinavien und Osteuropa fielen die Preise, was sich auf die internationalen Absatzmärkte auswirken dürfte. Die Rücknahme sei eine notwendige Anpassung an das niedrigere Marktniveau für Fertigwaren, sagte Håkan Larsson, Präsident des südschwedischen Forstkonzerns Södra.
Nach Meinung von Lars Schmidt, Generalsekretär des Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes e.V. (DeSH), ist es höchste Zeit, dass sich auch hierzulande die Waldeigentümer wieder an den Schnittholzpreisen orientieren und die wirtschaftliche Situation ihrer Abnehmer ernst nehmen. Zuletzt stieg der Index drei Mal in Folge und hatte im Sommer ein Dreijahreshoch erreicht. Deutschland stellt seit geraumer Zeit die internationale Preisspitze beim Rundholz dar. Mitunter liegt der Leitpreis für Nadelholz 50 Prozent über anderen Ländern. "Diese Kosten können beim Schnittholz nicht umgelegt werden. Die Schere zwischen Stammholzpreisen und Produkterlösen öffnet sich immer weiter. Das wirkt sich nicht nur auf den Außenhandel, sondern auch auf den Binnenmarkt aus", bilanziert Schmidt.
Die Exportaussichten für die deutschen Sägewerke scheinen derzeit getrübt. Nach Rekordhöhen im Sommer zeigen die Zahlen einen saisonal nachlassenden Schnittholzmarkt in den USA. Ob China ein Ventil sein kann, bleibt fraglich. Zwar stieg der Import von Schnittholz 2014 um fünf Prozent und die Preise erreichten ein neues Hoch. Profiteure sind – aufgrund des schwächelnden Rubels – aber vor allem russische Exporteure sowie Lieferanten aus Kanada mit deutlichem Rohstoffpreisvorteil.
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