Der Wald in Nordrhein-Westfalen erholt sich langsam aber stetig. Das zeigt der Waldzustandsbericht 2009, den Umweltminister Eckhard Uhlenberg heute in Düsseldorf vorstellte. „Das Jahr 2009 war trotz einiger Phasen mit Trockenheit ein gutes Jahr für den Wald“, lautet das Fazit von Minister Uhlenberg. „Insgesamt und über alle Baumarten gemittelt, hat sich der Zustand des Waldes erfreulich gebessert, wir verzeichnen das beste Ergebnis der letzten zehn Jahre.“
Der Anteil der ungeschädigten Bäume hat sich demnach im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent verbessert. Der Anteil deutlich geschädigter Bäume hat um vier Prozent auf 21 Prozent abgenommen. Der Bestand der schwach geschädigten Bäume ist um drei Prozentpunkte auf 41 Prozent gesunken. Im Gesamtergebnis erreichen die Werte damit das Niveau der Jahre 1997 und 1998.
„Allerdings dürfen wir uns wegen der unterschiedlichen Entwicklung im Laub- und Nadelholz nicht zurücklehnen und hoffen, dass sich die Situation weiter von alleine verbessert“, ergänzt der Minister. „Vor 30 Jahren waren es insbesondere die vielen unterschiedlichen Schadstoffe in der Luft die den Wald stark geschädigt haben, heute ist es der Klimawandel, der die Bäume unter Stress setzt.“
Im Einzelnen betrachtet schaut das Ergebnis der vier nordrhein-westfälischen Hauptbaumarten folgendermaßen aus:
Bei der Eiche wurde in diesem Jahr eine positive Entwicklung festgestellt. Sie hat sich nach dem schlechten Zustand im letzten Jahr deutlich erholt. Trotzdem geht es ihr nicht gut. Sie ist immer noch die Baumart mit den stärksten Blattverlusten. Die Zahl der Eichen ohne Schäden ist gestiegen um sechs Prozent auf 25 Prozent.
Die Buche ist in diesem Jahr die einzige Baumart, bei der sich der Kronenzustand verschlechtert hat. Neben einer fühlbaren Steigerung der deutlichen Schäden hat der Anteil der ungeschädigten Bäume etwas abgenommen. Die Zahl der Buchen ohne Schäden ist gesunken um vier Prozent auf 25 Prozent.
Bei der Fichte setzt sich die Tendenz zur stetigen Verbesserung auch in diesem Jahr fort. Sowohl bei den gesunden als auch bei den deutlichen Schäden zeigt sich ein positiver Verlauf. Die Fichte ist 2009 die Baumart mit dem höchsten Anteil an gesunden Bäumen. Die Zahl der Fichten ohne Schäden ist gestiegen um neun Prozent auf 45 Prozent.
Auch die Kiefer hat sich 2009 etwas verbessert. Ihre Benadelung zeigt sowohl bei den deutlichen Schäden als auch bei den symptomfreien Bäumen günstigere Werte als im Vorjahr. Die schwachen Schäden nehmen bei ihr den weitesten Raum ein. Die Zahl der Kiefern ohne Schäden ist gestiegen um drei Prozent auf 27 Prozent.
„Gerade Buche und Eiche sind auch in Zukunft die wichtigsten heimischen Baumarten und weiterhin die tragenden Säulen unserer Waldbewirtschaftung. Wir wissen aber noch zu wenig darüber, wie unsere Wälder und die einzelnen Baumarten auf die befürchteten Wetterextreme reagieren, so dass wir die weitere Entwicklung genau beobachten werden“, verspricht Minister Uhlenberg.
Um die nordrhein-westfälischen Wälder auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten, setzt der Minister auf Mischwälder: „Das Nebeneinander verschiedener Baumarten und Baumgenerationen sind die besten Voraussetzungen für den dauerhaften Erhalt unserer Wälder. Die Waldbewirtschafter müssen mit einem verstärkten Ausdünnen von Waldbeständen die Voraussetzungen für eine dynamische Waldentwicklung schaffen. Bei den anstehenden Maßnahmen werden die Waldbesitzer auch künftig vom Land durch Beratung und Fördermittel für notwendige Maßnahmen unterstützt. Auch die Baumartenpalette muss erweitert werden. So hält Nordrhein-Westfalen beispielsweise die Douglasie und die Küstentanne für zukunftsfähig und hat diese in den Förderkatalog aufgenommen.“
Im Juli und August 2009 haben Fachleute aus der Forstwirtschaft den Kronenzustand von rund 9.500 Einzelbäumen nach einem vorgegebenen Stichprobenverfahren begutachtet. Unter Einbeziehung von Wetterdaten und der Entwicklung von Schadorganismen wurden die Ergebnisse von Fachleuten ausgewertet und im Waldzustandsbericht zusammengefasst.
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