Eichen, Buchen und Fichten erholen sich?



Der Zustand des Waldes in Deutschland hat sich 2013 weiter verbessert. Das ist das Ergebnis der jüngsten Waldzustandserhebung, die das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft am Montag in Berlin veröffentlicht hat.

Bei Buchen, Fichten und Eichen wurden Verbesserungen der Baumgesundheit festgellt. Die stärksten Schäden weisen nach wie vor die Eichen auf. Aber ihr Zustand hat sich im vergangenen Jahr am stärksten verbessert.

Mit der Waldzustandserhebung wird jedes Jahr der Zustand des deutschen Waldes bewertet. Als Indikator für den Zustand des Waldes dient den Förstern die Bewertung der Baumkrone. Die Abweichung von einem voll benadelten oder voll belaubten gesunden Baum der jeweiligen Art wird als Kronenverlichtung bezeichnet und in mehreren Stufen ermittelt. Die Schadstufen 2, 3 und 4 werden der Kategorie "deutliche Kronenverlichtungen" zugeordnet. Das entspricht einer Kronenverlichtung von mehr als 25 Prozent. Schadstufe 1 mit Kronenverlichtungen zwischen 11 und 25 Prozent gilt als Warnstufe. Schadstufe 0 umfasst alle Bäume mit bis zu zehn Prozent Kronenverlichtung. Die mittlere Kronenverlichtung ist der Mittelwert aller untersuchten Bäume.

Insgesamt haben 38 Prozent der Waldfläche keine Schäden an den Baumkronen. 39 Prozent der Bäume weisen leichte Schäden auf und der Anteil der Bäume mit deutlichen Kronenverlichtungen ist von 25 Prozent im Jahr 2012 auf nun 23 Prozent gesunken. Im Durchschnitt hat sich die Kronenverlichtung von 19,2 auf 18,8 Prozent weiter vermindert.

Bei den in Deutschland am häufigsten vorkommenden Baumarten ergaben sich im Einzelnen folgende Entwicklungen:
Bei der Fichte beträgt der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen 24 Prozent, was einer Verbesserung um drei Prozentpunkte gegenüber dem Jahr 2012 entspricht. Auf die Warnstufe entfallen 38 Prozent (2012: 35 Prozent). Ohne Verlichtung waren unverändert 38 Prozent. Die mittlere Kronenverlichtung hat sich von 19,3 Prozent auf 18,8 Prozent verringert.
Bei der Kiefer beträgt der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen unverändert elf Prozent. Auf die Warnstufe entfallen 42 Prozent (2012: 39 Prozent). Ohne Kronenverlichtung waren 47 Prozent (2012: 50 Prozent). Die mittlere Kronenverlichtung ist von 14,5 Prozent auf 15,1 Prozent gestiegen. Dennoch ist der Zustand der Kiefern besser als bei den anderen Baumarten.
Die Erholung der Buche hat sich fortgesetzt, allerdings nicht im gleichen Maße wie von 2011 auf 2012. Der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen hat sich von 38 Prozent auf 35 Prozent weiter verringert. Auf die Warnstufe entfallen 42 Prozent (2012: 40 Prozent). Der Anteil ohne Verlichtung liegt nahezu unverändert bei 23 Prozent (2012: 22 Prozent). Die mittlere Kronenverlichtung sank von 24,3 auf 23,7 Prozent.
Bei der Eiche ist der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen von 50 Prozent auf 42 Prozent gesunken. Auf die Warnstufe entfallen 39 Prozent (2012: 33 Prozent). Ohne Verlichtung waren 19 Prozent (2012: 17 Prozent). Die mittlere Kronenverlichtung beträgt 27,0 Prozent und liegt damit deutlich unter dem Wert von 2012 mit 29,4 Prozent. Trotz der Verbesserungen bleibt die Eiche die am stärksten verlichtete Baumart in unseren Wäldern. Vor allem setzen ihr durch verschiedene Schmetterlingsraupen verursachte Fraßschäden zu, auf die oft Mehltaubefall am neuen Austrieb folgt.

Rund ein Drittel der Landesfläche in Deutschland besteht aus Wald (11,1 Millionen Hektar). Die häufigsten Baumarten sind hierzulande die Nadelbäume Fichte (28 Prozent) und Kiefer (24 Prozent), gefolgt von den Laubbäumen Buche (15 Prozent) und Eiche (10 Prozent). Alle vier Baumarten nehmen zusammen rund drei Viertel der Waldfläche ein. Der Waldzustand wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, die sich in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken oder abschwächen können. Hierzu gehören das Baumalter und die Veranlagung der einzelnen Bäume, die gegenwärtige und frühere Bewirtschaftung, Standortfaktoren, das Auftreten von Schadorganismen, der Eintrag von Luftschadstoffen und anderes. Abhängig vom Ausmaß und von der Geschwindigkeit, mit der sie sich vollzieht, führt die Klimaänderung zu zusätzlichen Risiken für den Wald.

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Hintergrundinformationen zur Waldzustandserhebung

Der Waldzustand wird seit 1984 basierend auf einem systematischen Netz von Stichproben jährlich in den Monaten Juli und August von den Ländern erhoben. Als Indikator für den Waldzustand dient der Kronenzustand. Die erhobenen Daten werden von den Ländern an das Institut für Waldökosysteme des Thünen-Instituts übermittelt und dort im Auftrag des BMEL ausgewertet. Durch die regelmäßigen Stichprobenerhebungen können Veränderungen des Kronenzustands erkannt und Risiken bewertet werden. Die Informationen sind eine wichtige Grundlage für forst- und umweltpolitische Entscheidungen zum Schutz des Waldes.

Autor:
Holzi am 11. Mär. 2014 um 09:54 Uhr
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