Drechseleisen

drechseleisen

Am Anfang brauch man nur 5 Drechseleisen, 2 Meisel und 3 Röhren, damit müssen sogar Drechselgesellen ihre Meisterprüfung ablegen. Darüber hinaus gibt es noch den Abstechstahl, den Flachschaber und den Vierkantstahl sowie einige Werkzeuge für besondere Aufgaben.

Der Meisel

Zum drechseln brauch man einen 15mm und einen 30mm Meißel. Den schmalen Meisel nimmt man zum Abstechen, für Einstiche und zum drechseln jeglicher Rundungen bei konvexen, also nach außen gewölbten Formen. Hauptsächlich zum Schlichten und zum Einstechen von Werkstücken mit großen Durchmesser brauch man den breiteren Meißel. Beide Meißel sind in gleicher Art von beiden Seiten geschliffen, so daß die eine Seite einen spitzen, die andere Seite einen stumpfen Winkel zur Außenkante bildet. Die spitzwinklige Seite dient zum Einstechen mit der stumpfwinkligen Seite dreht man nach außen gewölbte Formen. Mit dem unteren Drittel der Schneide wird geschlichtet.
Wer viel Langholz dreht, kann zusätzlich noch einen weiteren Meißel mit einer Breite von 20 bis 25 mm hinzunehmen.

Die Röhre

Zweckmäßigerweise sollte man sich drei Röhren in Breiten von 10mm, 20mm und 30mm zulegen. Die breiteste Röhre wird als Schrubröhre bezeichnet, da man sie immer zum Ausschrubben zuerst zur Hand nimmt. Im Gegensatz zu den beiden anderen Röhren ist sie ziemlich gerade geschliffen, damit man auch mit den Kanten arbeiten kann. Außerdem bietet der nur gering gewölbte Schliff eine größere Angriffsfläche für den Span.

Die mittlere Röhre, die sogenannte Formröhre, ist das geeignete Werkzeug zum Langholzdrehen und zum Drehen von allen konkaven, also nach innen gewölbten Formen, und wird hauptsächlich zum Querholzdrehen eingesetzt. Der Schliff der Formröhre ist in der Draufsicht spitzer ausgeführt als die der Schrubröhre.

Die Kanten des Schliffes sind weit herum gezogen, damit sie beim Drehen enger Profile nicht stören. Sie eignet sich zum Querholzdrehen besonders gut. Diese Röhre gibt es noch in einer langen Ausführung, die insgesamt kräftiger ist. Von Vorteil ist sie für tiefes Ausdrehen.
Die kleinste Röhre ist ebenso geschliefen wie die Formröhre und dient beim Langholzdrehen bei ganz engen Kehlen. Mit dieser Röhre bearbeitet man das Hirnholz beim Fliegenddrehen und nimmt beim Querholzdrehen an kritischen Stellen den letzten Span ab. Beim Querholz zum Hirn, wo Kopfholz in Gegenfaser zur Längsfaser wechseln, wird die Oberfläche nicht so sauber, wenn man mit der Formröhre arbeitet. Dreht man dagegen mit der kleinen Röhre - die sehr gut geschärft sein muß - einen haarfeinen Span ab, bleibt eine rundum glänzende Oberfläche zurück, so daß man kaum noch zu schleifen brauch.

Der Abstechstahl

Wenn man teure Hölzer verarbeitet, bevorzugt man den Abstechstahl, um möglichst wenig Material zu vergeuden. Man benutzt ihn aber auch, wenn es mehr auf schnelles als auf sauberes Arbeiten ankommt. Meist sind Abstechstähle allerdings zu breit und unpassend geschliffen; zu breit oder planschräg angeschlieffene Abstechstähle rattern beim Drehen. Richtig sind eine breite von 2 bis 3mm und ein Schliff in Form einer Sitzkehle, so daß bei Drehen links und rechts eine Spitze zum Schnitt gelangt.

Beim Abstechen sticht man höchstens 10mm tief ein und etwa eine halbe Stahltiefe daneben nochmals, um etwas Spiel zu bekommen. Man sticht wiederum im ersten Einstich weiter und wiederholt es im zweiten Einstich. Dadurch vermeidet man, daß der Stahl durch seitliche Reibung erwärmt wird, klemmt oder verläuft. Vor dem Abstechen ist die Handauflage so tief eingestellt, daß einzustellen, daß eine gedachte Linie von der oberen Kante des abstechstahls durch die Mitte des Werkstückes verläuft

Der Flachschaber

Ausschließlich zum Schlichten planer Flächen beim Quuerholz dient der Flachschaber, der etwa 25mm breit sein sollte. Er ist einseitig geschliffen und in der Draufsicht leicht ballig. Das Besondere an diesem Werkzeug, das wie eine Ziehklinge schneidet, ist der Grad. Der Schaber wird wie eine Röhre am Schleifstein geschärft und abgezogen. Man gibt einen Tropfen Öl auf die Schneide, und mit dem Rücken der kleinen Röhre drückt man in einem Zug über die ganze Breite der Schneide den Grat an. Dabei wird die Röhre etwas nach oben geschoben! Auf keinen Fall darf man dabei absetzen oder ein zweites Mal ansetzen. Nun ist das Werkzeug fertig zum Schneiden.

Zum Schlichten von Querholz wird der Schaber im leichten Winkel nach oben an das drehende Werkstück gehalten und die Fläche glatt gedreht. Dabei zieht man den Flachschaber mit gleichmäßigem Druck von der Mitte des Werkstücks nach außen.

Die Literatur und Quellen aus den die Texte entstanden sind, findet man unter Literaturnachweis



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