Drechsler

DrechslerHolz an der Drehbank in Form zu bringen, kennzeichnet den Beruf Drechsler / in (Elfenbeinschnitzer/in) der Fachrichtung Drechseln. Dabei produzieren Drechsler / in in Einzel- und Kleinserienfertigungen solch vielfältige Produkte wie Schubladenknöpfe, Holzlöffel, Tabakspfeifen oder sogar Treppengeländer und Teile für den Schiffsbau. Der Beruf des Drechsler's gliedert sich in mehrere Bereiche: es gibt Holzdrechsler,
den Elfenbein- (Mammut- und Bein-) und den Bernsteinverarbeiter, den Kunststoff-, Metall- und Hartgummidrechsler, den Stock-, Schirm-, Pfeifen- und Flötenhersteller;
auch die Holzspielzeugmacher gehören im weiteren Sinne dazu.

Ausbildung zum Drechsler

Ausgebildet wird nach der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufe. Die Dauer der Ausbildung ist 3 Jahre.

Die Betriebe stellen Auszubildende die einen Hauptschulabschluss ein.
Wer sich für eine Drechsler Ausbildung entscheidet, benötigt kein Berufsgrundbildungsjahr.

Die Berufsschulausbildung für Drechsler findet im Blockunterricht zusammen mit anderen Drechslern an den Berufsschulen in Bad Neustadt (Saale) und in Seiffen (Erzgebirge) statt. Gearbeitet wird mit
manuellen Drehbänken, seit 1900 schon gibt es Fasson- und Schablonendrehbänke, heute auch Kopierbänke, Drehautomaten und CNC-Einrichtungen für Drechsler, was für junge Leute eine besondere Herausforderung sein wird.

Weiterbildung, Arbeiten als Drechsler

Drechsler / innen (Elfenbeinschnitzer / innen) - Drechseln arbeiten nach ihrer Ausbildung überwiegend in kleinen und mittleren Handwerksbetrieben, die gedrechselte Erzeugnisse im Wesentlichen aus Holz, Holzwerkstoffen oder Kunststoffen fertigen.

Mit dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zum Drechsler / in ist die berufliche Bildung jedoch nicht beendet. Neu auf den Markt gekommene Werkstoffe und die in den Betrieben vermehrt eingesetzten programmgesteuerten Drehbänke verändern die beruflichen Anforderungen an die Elfenbeinschnitzer und Elfenbeinschnitzerinnen.
Drechsler / in müssen sich deshalb kontinuierlich fort- und weiterbilden. Dazu können Drechsler / in geeignete Seminare und Kurse belegen. Mögliche Themen sind Holzbe- und -verarbeitung, plastisches Gestalten, NC-/CNC-/DNC-Technik, Kunststoffbe- und -verarbeitung oder Qualitätstechnik, -sicherung, -prüfung und -kontrolle. Welches Wissen und welche Fähigkeiten erworben werden, hängt vor allem von den eigenen Interessen und Zielen sowie vom Arbeitsplatz ab. Die Notwendigkeit des Lernens wird sich jedoch durch das ganze Berufsleben ziehen.

Darüber hinaus können die Drechsler / innen (Elfenbeinschnitzer/innen) eine Fortbildung absolvieren, zum Beispiel zum / zur Drechsler- (Elfenbeinschnitzer-) und Holzspielzeugmachermeister / in, Techniker / in für Holztechnik oder Gestalter/in im Handwerk.

Wenn sie über die erforderliche Hochschulreife verfügen, können Drechsler / innen (Elfenbeinschnitzer/innen) auch ein Studium anstreben. Hier bietet sich vor allem ein Studium der Holztechnik an.

Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich: Das Drechsler- (Elfenbeinschnitzer-) und Holzspielzeugmacherhandwerk ist ein zulassungsfreies Handwerk. Das heißt, Drechsler / innen (Elfenbeinschnitzer / innen) können sich auch ohne langjährige Berufserfahrung mit einem eigenen Betrieb selbstständig machen.

Vom Alltag der Drechsler

Vor der eigentlichen Fertigung in der Werkstatt wählen Drechsler / innen ihre Arbeitsmittel aus und lagern sie fachgerecht. Dazu gehören in erster Linie unterschiedliche Hölzer, vor allem Edelhölzer oder auch Elfenbein. Aber auch Holzwerkstoffe sowie sonstige Materialien wie Beschläge, Kunststoffteile und Klebstoffe brauchen Drechsler / innen für ihre Arbeit. Wenn Sonderanfertigungen hergestellt werden sollen, beraten Drechsler ihre Kunden und entwerfen Skizzen und Zeichnungen der gewünschten Erzeugnisse. Schließlich erstellen Drechsler den endgültigen Entwurf sowie ein Preisangebot. Bevor der Entwurf umgesetzt wird, stellen Drechsler / innen ein Arbeitsmodell her, an dem sie sich orientieren können.

An der Drehbank

Und nun kann die Arbeit an der Drehbank beginnen: Zunächst spannen Drechsler / innen den Rohling, also das unbearbeitete Werkstück, in die Drehbank ein. Sie bearbeiten ihn drehend so lange mit Meißel und Röhre , bis die gewünschte Form erreicht wird - zum Beispiel ein kunstvoller Nussknacker für die Weihnachtszeit. Doch auch mit anderen Handwerkzeugen zum Drechseln, Schneiden, Bohren und Fräsen müssen Drechsler / innen geschickt umgehen können.

Fingerspitzengefühl und ein gutes Formempfinden sind bei ihrer Arbeit ebenso gefragt wie umfangreiches Wissen über die verschiedenen Holzarten. Schließlich lässt sich jedes Holz unterschiedlich gut bearbeiten. Dass während der Arbeit am Werkstück viele Späne fallen und es in der Werkstatt auch häufig laut zugehen kann, sollte Drechsler / innen nicht stören.

Was man sonst noch macht als Drechsler

Ist das Werkstück fertig gedrechselt, putzen und schleifen sie dessen Oberfläche und bringen Holzschutzmittel auf. Manchmal müssen die gedrehten Teile noch zu einem Gesamtstück zusammengefügt werden. Dazu verleimen bzw. kleben Drechsler / innen die Einzelteile zusammen oder montieren sie mit Schrauben, Nägeln oder Dübeln. Außerdem gehört es zu ihren Aufgaben, ihre Maschinen und Werkzeuge zu warten und zu pflegen.

Die Literatur und Quellen aus den die Texte entstanden sind, findet man unter Literaturnachweis



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