(aid) - Der deutsche Wald speichert aktuell 1,23 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in der Biomasse seiner Bäume. Das entspricht einer Menge von 4,5 Milliarden Tonnen Kohlendioxid (CO2). Das ist aber noch nicht alles: In den Holzprodukten, die wir in Deutschland nutzen, sind noch einmal etwa 1,2 Milliarden Tonnen Kohlendioxid gebunden, davon alleine 800 Millionen Tonnen in Holz und Holzwerkstoffen, die in Gebäuden verbaut sind.
Das Prinzip dahinter ist denkbar einfach: Mit der Photosynthese entziehen die Bäume der umgebenden Atmosphäre Kohlendioxid. Der darin enthaltene Kohlenstoff wird organisch gebunden und im Holz dauerhaft gespeichert (etwa 50 % der Holzmasse). Bäume und Wälder spielen damit eine wichtige Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf.
Jeder Baum ist also eine kleine Kohlendioxid-Senke - in ihm "verschwindet" Kohlendioxid. Stirbt der Baum ab, so wird bei der Zersetzung des Holzes dieses Kohlendioxid wieder freigesetzt. Wird das Holz aber genutzt, bleibt seine Wirkung als Kohlenstoff-Speicher weiter erhalten. Bei einem Holzhaus können das etwa 80 Tonnen CO2 sein, die auf diese Weise - oft für mehr als hundert Jahre -gespeichert werden. Das entspricht dem mittleren CO2-Ausstoß eines PKW im Laufe von etwa 35 Jahren. Holznutzung hat aber noch weitere Pluspunkte:
Holzprodukte lassen sich in der Regel mit relativ geringem Energieaufwand herstellen. Ein Gebäude in moderner Holzbauweise benötigt kaum die Hälfte des Energieeinsatzes wie ein Gebäude in traditioneller Massivbauweise. Dieser so genannte "Substitutionseffekt" erspart der Atmosphäre große Mengen an Kohlendioxid-Emissionen, und zwar endgültig. Und das wars dann immer noch nicht! Altholz, das nicht mehr weiter verwendet werden kann, wird thermisch genutzt. Bei der Verbrennung wird nur so viel CO2 frei, wie der Atmosphäre durch die Bäume während ihres Wachstums entzogen wurde. Die so gewonnene Energie erspart der Atmopshäre die Freisetzung von Kohlendioxid aus fossilen Energiequellen, z. B. Erdöl.
Mit jedem Kubikmeter genutzten Holzes vermeidet man so bis zu 1,5 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen, und zwar endgültig.
Rainer Schretzmann, www.aid.de
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