Das Deutsche Institut für umweltgerechte Produktion und gesundes Wohnklima (DIUG), eine Tochter der Landesfachverbände „Leben Raum Gestaltung“ Hessen und Rheinland-Pfalz, hat gemeinsam mit Pilotbetrieben einen CO2-Rechner für Tischlerbetriebe entwickelt. Mit diesem Berechnungsprogramm können die produktionsbezogenen CO2-Emissionen eines Betriebes ermittelt werden. Ziel ist es, den CO2-Rechner für möglichst viele Tischlerbetriebe nutzbar zu machen. In diesem Ziel wird das DIUG von der Politik unterstützt.
Ursprünglich war der CO2-Rechner für die Ermittlung des CO2-Ausstoßes bei der Produktion einzelner Möbelstücke entwickelt worden. Das Deutsche Institut für umweltgerechte Produktion und gesundes Wohnklima (DIUG), hat diesen Ansatz gemeinsam mit Pilotbetrieben weiterentwickelt und den Rechner so umgearbeitet, dass der CO2-Ausstoß eines gesamten Tischlerbetriebes ermittelt werden kann.
„Dieser Ansatz bietet Kunden und Betrieben gleichermaßen Vorteile“, erläutert Dr. Hubert H. Krischer, Geschäftsführer DIUG. „So können etwa Kunden aus dem öffentlichen Bereich gesetzliche Vorgaben zur Beschaffung einhalten und dies mit dem entsprechenden Zertifikat nachweisen. Die Betriebe wiederum erhalten Aufschluss über ihren CO2-Ausstoß und können diesen mit Innovationen reduzieren sowie über Aufforstungsprojekte kompensieren. So erhalten sie das Zertifikat ‚CO2-neutraler Betrieb‘.“ Kooperationspartner für die Aufforstung ist HessenForst.
Um den CO2-Rechner möglichst vielen Tischlerbetrieben zur Verfügung zu stellen, soll die Erfassung der Daten nicht von den Betrieben selbst, sondern von den Mitarbeitern der Landesverbände vorgenommen werden. Dazu benötigt das DIUG allerdings politische und finanzielle Unterstützung. Der Staatssekretär im hessischen Umweltministerium, Mark Weinmeister, signalisierte bei einem Termin in Bad Wildungen, dass die Unterstützung des Projektes im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Hessen möglicherweise geprüft werden könne.
Denn die Nachfrage nach umweltgerechten und nachhaltigen Produkten hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Private und öffentliche Auftraggeber sowie zahlreiche Kommunen setzen bei ihren Ausschreibungen zunehmend auf nachhaltige, umweltgerechte Produkte und Produktionsverfahren. Nachhaltige Produkte tragen auch durch die Vermeidung von CO2 bei ihrer Produktion, inklusive vor- und nachgelagerter Transportwege, ihrer Nutzung sowie der stofflichen oder energetischen Nutzung am Ende ihres Lebenszyklus zum Klimaschutz bei.
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