Zuzüglich zu den Kosten der Errichtung sowie des Unterhalts eines Nationalparks ginge der Region Nordschwarzwald allein in der Holzwirtschaft eine Wirtschaftsleistung von 46 Millionen Euro pro Jahr verloren. Ein Verlust von 670 Arbeitsplätzen in der Wertschöpfungskette Wald-Holz käme hinzu. Das sind erste Ergebnisse eines Gutachtens der Universität Hamburg. Das dortige Zentrum für Holzwirtschaft untersucht derzeit im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e. V. (AGR), der Deutschen Säge- und Holzindustrie (DSH) und des Verbands der Säge- und Holzindustrie Baden-Württemberg e. V. (VSH) mögliche gesellschaftliche, wirtschaftliche und klimabedeutsame Auswirkungen eines Nationalparks im Nordschwarzwald.
Bis zu 100.000 Kubikmeter Holz aus heimischen Wäldern gingen mit der Einrichtung eines Nationalparks pro Jahr langfristig verloren, schätzen die unabhängigen Wissenschaftler. Laut Gutachten könne dieses Rohstoffvolumen nicht aus anderen Regionen bereitgestellt werden. „Die wirtschaftliche Grundlage vieler Sägewerksbetriebe, aber auch der weiterverarbeitenden Unternehmen im Nordschwarzwald und den angrenzenden Regionen ist damit weg. Betriebe werden ihren Standort verlagern oder schließen“, prognostiziert der Generalsekretär des DSH, Lars Schmidt. Auch Denny Ohnesorge, Geschäftsführer der AGR, ist sich sicher: „Ein Nationalpark bringt keine Vorteile – nicht einmal für die Natur.“
Das Kurzgutachten soll im Frühjahr 2013 veröffentlicht werden und einen Beitrag zu dem von der Landesregierung bei PricewaterhouseCoopers (PwC) in Auftrag gegebenen Gesamtgutachten zu einem potenziellen Nationalpark leisten. Ludwig Jäger, Geschäftsführer des VSH, betont: „Wir finden es wichtig, dass die Menschen in der Region über alle denkbaren Auswirkungen eines Nationalparks informiert sind. Unsere Untersuchungen sollen hierzu beitragen.“
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