Mit der Realisierung eines zweiten strategischen Investments binnen kurzer Zeit startet die Roto Frank AG in das Jahr 2016. Nachdem der Bauzulieferer im Oktober 2015 den Erwerb des Dichtprofil-Spezialisten Deventer meldete, gibt er jetzt die Übernahme der Industriesparte des dänischen Herstellers Peder Nielsen (PN) bekannt. Die 1877 gegründete und in Brønderslev im nördlichen Jütland ansässige Firma gehöre zu den ebenso renommierten wie führenden Anbietern von Beschlagsystemen für nach außen öffnende Fenster und Türen, die vor allem in Skandinavien und Großbritannien überwiegend anzutreffen seien. Durch die Akquisition schließt Roto eine gerade in diesen Märkten entscheidende Produktlücke und stärkt damit seine entsprechende Position nachhaltig, hebt Dr. Eckhard Keill hervor. Nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden verfügt man damit u. a. als einziges mitteleuropäisches Branchenunternehmen nun über ein komplettes Fenster- und Türtechnikportfolio für den skandinavischen Raum.
Der Kauf erfolge im Rahmen eines Asset Deals. Er erstrecke sich z. B. auf Maschinen, Anlagen, die Marke und die Kundenbeziehungen. Hinzu komme das gesamte Produktportfolio für die Öffnungsarten „Top / Side Swing“ und „Top / Side Hung“. Laut Keill reiht sich das neue Engagement „nahtlos in das langfristige Konzept ein, unsere internationalen Wachstumschancen immer dann durch gezielte Akquisitionen zu erhöhen, wenn sie strategisch sinnvoll und ökonomisch vernünftig sind“.
Wie Finanzvorstand Michael Stangier unterstreicht, waren auch für das PN-Investment keine zusätzlichen Fremdmittel erforderlich. Das bestätige „einmal mehr“ die trotz der zuletzt zum Teil „drastischen Markteinbrüche“ unveränderte wirtschaftliche Stabilität der Roto Gruppe. Sie weise für 2014 mit 4.500 Mitarbeitern ein Umsatzvolumen von gut 641 Mio. Euro aus. In dem „per saldo extrem schwierigen Jahr 2015“, für das konkrete Zahlen im April vorlägen, habe sie sich im Markt- und Wettbewerbsvergleich ebenfalls respektabel entwickelt: „Wir sind kerngesund und damit auch für die Kunden von Peder Nielsen ein buchstäblich sicherer Partner.“
Der Übergang des aus dem Asset Deal resultierenden Geschäftes vollziehe sich in zwei Stufen. Ab 01. März 2016 werde sich das Geschäftsgebiet „Westeuropa“ der Division Fenster- und Türtechnologie zunächst um die Kundenbetreuung und -aufträge kümmern. Im Herbst beginne dann die Integration der Fertigung in den Roto-Produktionsverbund an den Standorten Lövö (Ungarn) und Kalsdorf (Österreich).
Der Erwerb der PN-Aktivitäten verbessert wie geplant die Kompetenz im Nicht-Dreh-Kipp-Bereich erheblich und schafft damit die Basis für eine konsequente Marktausschöpfung, bilanziert Keill. Dabei bleibe das Prinzip der direkten Kundennähe und des individuellen Kundennutzens unangetastet. Der Roto-Chef: „Ein ambitionierter Global Player und gleichzeitig stets bodenständig zu sein, ist für und bei uns tägliche Praxis.“
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