Dieser Tage fand in Salzburg das traditionelle Holzmarktgespräch der Bodenseeländer statt. Vertreter der Waldbesitzer aus Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz analysierten die aktuelle Situation und mögliche Entwicklungen des Rundholzmarktes bis zum Spätsommer. Unterstützt durch die seit Herbst 2013 günstigen Holzerntebedingungen aufgrund des in weiten Bereichen niederschlagsarmen Winters haben die Maßnahmen der Holzmobilisierung im Kleinprivatwald in vollem Umfang gegriffen. Dementsprechend ist aktuell viel Rundholz am Markt, teilweise wurden aber für einen späteren Zeitpunkt geplante Nutzungen vor allem in den anderen Besitzkategorien bereits vorgezogen.
Die Versorgung der Sägewerke mit Nadelrundholz ist ausgesprochen gut, zum Teil bestehen auch größere Außenlager. Durch die deutlich erhöhte Schnittholzproduktion und den aufgrund des milden Winters geringeren Energieholzverbrauch sind Sägenebenprodukte am Markt preislich unter Druck geraten. Die Betriebe der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind ebenfalls sehr gut mit Industrierundholz versorgt.
Im Bereich Laubsägerundholz ist die Nachfrage vor allem bei Eiche weiterhin gut, dieser positive Trend sollte sich auch fortsetzen. Die schon seit einiger Zeit sehr unbefriedigende Situation bei der Rotbuche konnte nur aufgrund der guten Nachfrage aus dem asiatischen Raum stabil gehalten werden. Der Holzeinschlag ist, der Jahreszeit entsprechend, abgeschlossen, in Regionen mit Winterniederschlägen und stark durchnässten Böden ist man jedoch wegen des fehlenden Frostes mit der Holzrückung in Verzug geraten. Die Forstbesitzer sind aber unter Beachtung der bestmöglichen Schonung des Waldbodens bemüht, die vertraglich zugesicherten Mengen bereitzustellen.
Die weitere Entwicklung der Holzernteaktivitäten - insbesondere im Privatwald - wird laut den Experten primär von der Kontinuität der Nachfrage und der Preisgestaltung durch die Holzabnehmer abhängig sein.
Im Rahmen des Marktgesprächs der Bodenseeländer wurde weiters berichtet, dass bei der Holzzertifizierung in der Schweiz der Höhepunkt bereits überschritten wurde und Waldbesitzer - vor allem aber auch viele Forstunternehmer und Säger - ihre Zertifikate wegen fehlender ökonomischer Vorteile nicht verlängern. In Deutschland ist der Zugewinn bei der FSC-zertifizierten Waldfläche rein politisch beziehungsweise ideologisch motiviert. Erfreulich ist die zunehmende Verwendung von Holz beim Mehrfamilienhaus-Neubau sowie bei Umbauten und Sanierungen.
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