Philipp zu Guttenberg, Präsident der AGDW - Die Waldeigentümer, begrüßt das Vorhaben der Bundesregierung, das EEG zu vereinfachen und möglichst verbraucherfreundlich zu gestalten. Die Energiewende sei - wie im EEG Eckpunkte-Papier formuliert - nach dem Vorbild der Forstwirtschaft „ein notwendiger Schritt auf dem Weg in eine Industriegesellschaft, die dem Gedanken der Nachhaltigkeit und der Bewahrung der Schöpfung und der Verantwortung gegenüber kommenden Generationen verpflichtet ist“.
Das gehe aber nicht – so Guttenberg – ohne unseren intelligentesten, wichtigsten heimischen Rohstoff Holz. „Als erneuerbarer und CO2-neutraler Rohstoff ist Holz eine tragende Säule der Energiewende“, betonte Philipp zu Guttenberg. Etwa ein Drittel der erneuerbaren Energien werde derzeit aus Holz gewonnen. Das hätten Teile der Politik noch nicht erkannt, so die Kritik des AGDW-Präsidenten an dem vorgelegten Eckpunkte-Papier, das das Bundeskabinett heute und morgen bei seiner Klausur in Meseberg diskutiert. Bei der EEG-Novelle dürfe nicht einseitig auf Wind und Photovoltaik gesetzt werden. „Bioenergie und Holz können die anderen erneuerbaren Energien auf dem Weg zu einer nicht-fossilen Energieversorgung ergänzen und tragen. Das muss die Politik möglich machen“, sagte Guttenberg. Anders als Wind- und Sonnenenergie stehe heimisches Holz wetterunabhängig zur Verfügung und sei „grundlasttauglich“. Dies müsse aus Sicht der Waldeigentümer durch Flexibilitätsprämien honoriert werden.
Guttenberg betonte, der Substitutionseffekt durch den Einsatz von Holz zum Heizen werde auf jährlich rund 30 Millionen Tonnen Kohlendioxid geschätzt. Ein Raummeter Holz könne je nach Holzart die Energie von bis zu 257 Litern Heizöl ersetzen. Holz für die energetische Nutzung sei zudem ein Nebenprodukt der normalen wirtschaftlichen Tätigkeit im Wald, dass – im Vergleich zu anderen Energieträgern – keine ökologischen und landschaftsästhetischen Nachteile mit sich bringe. Das werde im vorgelegten Eckpunkte-Papier – so der Waldeigentümerpräsident - schlichtweg ignoriert. Feste Biomasse und Biomassekraftwerke seien ein wichtiger Bestandteil der dezentralen Energieversorgung im ländlichen Raum. Aus Vertrauensschutzgründen müssten bestehende Anlagen geschützt und zukünftige Investitionsvorhaben auch weiter angemessen gefördert werden.
„Da die ehrgeizigen Ziele der Bundesregierung bei Energiewende und Klimaschutz nur mit unserem Biorohstoff Holz zu schaffen sind, gehören die Waldeigentümer bei Energiegipfeln mit an den Verhandlungstisch“, fordert zu Guttenberg.
Kommentar hinzufügen