Kein anderes Bauteil prägt das Gesicht eines Gebäudes so sehr wie die Fassade. Für den Architekten ist die Wahl der Fassade deshalb das entscheidende Gestaltungselement, über das er sich die Entscheidungsgewalt in einem Bauprojekt nur ungern nehmen lässt. Damit hat er jedoch auch die Qual der Wahl: Welchen Fassadentyp oder welches Fassadensystem soll das geplante Haus bekommen? Und wenn über die Art der Fassade entschieden ist, welcher Herstellername wird am Ende als empfohlene Variante in der Leistungsbeschreibung stehen? BauInfoConsult hat 180 Architekten in der telefonischen Jahresanalyse-Befragung zum Prozess der Entscheidungsfindung befragt und festgestellt: Die Planer machen es sich nicht leicht und spielen im Vorfeld verschiedene Varianten durch. Doch wenn eine bestimmte Fassadenmarke einmal ausgeschrieben ist, dann wird sie in neun von zehn Fällen auch verbaut.
Die Gestaltungsmöglichkeiten an der Fassade und die einsetzbaren Materialien sind schier unendlich. Entsprechend zahlreich sind auch die Anbieter, die nicht selten jedoch nur einige Materialien anbieten. So konkurriert der Hersteller von Fassadenplatten nicht nur mit Herstellern anderer Fassadenplatten, sondern unter Umständen auch mit Herstellern anderer Fassadensysteme oder -materialien.
Für den Architekten, der sich für eine Fassade entscheiden muss, bringt die Berücksichtigung verschiedener Materialien bei der Entscheidung unvermeidlich auch die komplizierte Wahl aus einer Vielzahl verschiedener Hersteller mit sich. So kommt es, dass die Architekten mit durchschnittlich 3,5 Marken an der Fassade durchaus viele Hersteller bei ihrer Entscheidung berücksichtigen.
Anders als bei den anderen ebenfalls im Rahmen der Studie berücksichtigten Produktgruppen bezieht sogar mehr als ein Viertel der Architekten vier, fünf, sechs oder mehr Materialien in die Entscheidung mit ein.
Aufgrund der ästhetischen Dominanz der Fassade haben ein ausgeschriebenes Material und eine ausgeschriebene Marke eine besonders hohe Bindungswirkung haben: Andere BauInfoConsult-Befragungsergebnisse weisen Werte von 90 Prozent aus, d. h. von den ausgeschriebenen Materialien und Marken wurden 90 Prozent auch tatsächlich verbaut. Für die Hersteller ist es also umso elementarer, dass die Architekten ihren Systemen oder Marken den Vorzug geben.
Was sie den Architekten bieten müssen, zeigt sich in den Antworten der Planer auf die Fragen nach den wichtigsten Kriterien bei der Entscheidung für ein Fassadenmaterial bzw. einen Hersteller. Wichtig für die Architekten sind demnach vor allem Qualität, Preis, Haltbarkeit, bisherige Erfahrungen, Service und Verfügbarkeit. Diese zentralen Merkmale einer bevorzugten Marke sind natürlich nicht nur in Bezug auf Fassadenmaterialien anzutreffen, sondern tauchen in die Antworten der Befragten auch in Bezug auf andere Baustoffe oder Installationsmaterialien immer wieder auf.
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