Die Kanten gesperrter oder ungesperrter Flächen werden vor dem Furnieren mit Massivholz umleimt, um das Blindholz zu verdecken oder das Anbringen von Profilen zu ermöglichen. Grundsätzlich sollbeachtet werden, daß der Umleimer so schmal wie möglich gehalten wird, damit Unterschiede im Trocknen nicht so sehr in Erscheinung treten. Es darf nur gut gepflegtes, trockenes Holz zur Verwendung kommen. Sehr leicht zeigt sich bei ungleichem Trocknen die Fugen. Dieser Fehler wird um so größer, je größer der Härteunterschied zwischen dem Sperrfurnier und dem Umleimer ist.
Bei Arbeiten, die gebeizt werden, genügt die Ausführung nach Bild 63. Die entstehende Fuge wird durch das darübergehende Deckfurnier abgesperrt. Bei polierten Arbeiten darf man diese Ausführung nicht anwenden, da der Anleimer sich sehr leicht durch das Edelfurnier markiert. Vermieden wird dieser Fehler bei der Ausführung nach Bild 64. Die schräge Fuge wirkt hier sperrend. Eine einwandfreie Arbeit läßt sich aber nur durchs Anfräsen des schrägen Falzes erreichen. Bei profilierten Blattkanten muß die Dicke des Umleimers die Profilausladung überschreiten (Bild 65). Dicke Blätter erhalten einen geteilten Umleimer (Bild 66). Dabei wird die äußere Dicke erst nach dem Furnieren, aber vor dem Profilieren angebracht. Dieses erfolgt bei allen Arbeiten nach dem Furnieren. Besondere Sorgfalt erfordert die Anbringung von Kantenleisten bei überfälzten Türen. Da hier die Kanten stärker beansprucht werden, ist eine gute Verbindung, vor allen Dingen an den Hirnenden, notwendig (bild67). Bei furnierten Türen, deren Innenkanten profiliert werden sollen, kann die Ausbildung nach (Bild68) vorgenommen werden. Herumlaufende Umleimer stoßen an den Ecken auf Gehrung zusammen. Sind diese abgerundet oder geschweift, muß die Arbeit nach Bild 69 bzw. 70 erfolgen. Die Schweifung beginnt in allen Fällen an der Fuge. Bei runden oder elliptischen Tischplatten kann, falls die Krümmung nicht zu stark und der Umleimer nicht zu dick ist, dieser herumgebogen werden. Die Umleimung nicht abgesperrter Platten hat in anderer Weise zu erfolgen. Da hierbei noch mit einem Schwinden bzw. Quellen gerechnet werden muß, darf gegen die Hirnenden kein Langholzgeleimt werden.
Im anderen Falle reißt die Platte oder springt der Umleimer ab. Diese Mängel werden durch Anleimen von Querholz an die Hirnenden vermieden. Nachteil ist dabei, daß Hirnholz an Hirnholz geleimt werden muß. Bei sorgfältiger Arbeit ist aber auch hier nichts zu befürchten. Sämtliche Kanten sind gut zu bestoßen und die Hirnenden der Platte und der Umleimer mit Leimtränke zu streichen. Nach einem leichten Abzahnen wird zuerst das Querholz angeleimt (Bild71). Im anderen Falle würden in der vorderen Kante Fugen entstehen.
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