Hierbei ist zu unterscheiden zwischen dem Furnieren von Kanten, Linsen, Sockel, Kranz, Profilen usw. Kanten werden furniert, um das Blindholz auch nach dieser Richtung zu verdecken. Bei Türen, Schubkastenvorderstücken und Blattkanten ersetzt man diese Arbeit besser durch Anbringen von An- bzw. Umleimern. Einmal treten dabei die Fugen nicht so sehr in Erscheinung, zum anderen können die Kanten besser nachgestoßen werden, ohne daß die Gefahr des Durchputzens besteht. Läßt sich das Furnieren der Kanten nicht vermeiden, so können die Furniere aufgerieben oder auffurniert werden. Das erstere geschieht bei schmalen, das letztere bei breiteren Kanten. Beim Aufreiben muß das Furnier, um es biegsam zu machen und ein Splittern zu vermeiden, durch heißes Wasser gezogen werden. Man verwendet dicken Leim, mit dem man die hohle Seite des Furniers bestreicht. Dieses wird aufgelegt und
mit einem Aufreibehammer (Bild76)mit 2 bis 3 Strichen aufgezogen. Damit muß das Furnier sitzen. Um beim Beschneiden ein Einreißen zu vermeiden, empfiehlt es sich, die vorstehenden Teile erst nach dem völligen Trocken mit einem scharfen Stecheisen oder Leimkratzer zu entfernen. Auf Hirnholz sollte man keine Furniere aufreiben, da die Haltbarkeit sehr gering ist. Allgemein ist es besser, die Furniere unter
Anwendung von Zulagen und Zwingen aufzufurnieren, da sie dann durch das Fehlen der Wasserzufuhr nicht ausquellen.
Das Aufbringen der Furniere auf Linsen, Kränze und Sockel erfolgt wie jede andere Furnierung unter Anwendung von Schraubzwingen, Blöcken oder Pressen und Zulagen. Bei Kranz und Sockel sind die Seitenteile vor dem Vorderstück zu furnieren (Warum?).
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