(Sellhorn) Eine Exkursion der UN-Vertragsstaatenkonferenz zur Biologischen Vielfalt in Bonn führt in die Lüneburger Heide. Rund 50 Delegierte aus vielen Ländern der Erde kommen ins Niedersächsische Forstamt Sellhorn, um hier dem Exkursionsthema „Von der Wüste zum Wald“ zu folgen.
„Noch vor gut 150 Jahren wehten starke Sandstürme in der Lüneburger Heide. Heiße, dürre Sommer und kalte Winter prägten das lokale Klima einer vegetationsfeindlichen Landschaft. Heute hat sich das Gesicht einer Wüste im Herzen Niedersachsens zu großen zusammenhängenden Wälder verwandelt“, so Rainer Köpsell, Leiter des Niedersächsischen Forstamtes Sellhorn und Exkursionsleiter am kommenden Wochenende.
Die Vergangenheit von Raubbau und Waldzerstörung in Deutschland findet sich heute aktuell in vielen Ländern der Erde. In der Heide können die internationalen Experten sehen, dass es mit großer menschlicher Anstrengung und forstlichem Sachverstand gelingen kann, die Waldzerstörung zu überwinden und eine nachhaltige Waldwirtschaft aufzubauen. Die Aufforstung der großen Heideflächen Ende des 19 Jahrhunderts erfolgten meist mit der genügsamen Kiefer. Nach über 100 Jahre können jetzt sogar wieder Laubbäume in die alten Wälder eingemischt werden. Heute bietet der Landeswald wieder Erholung für die Waldbesucher, eine Heimat für viele Tier- und Pflanzenarten und gleichzeitig den wertvollen Rohstoff Holz.
Dieses Ziel haben auch viele Entwicklungsländer vor Augen, in denen die verödeten Landstriche enorme ökologische und ökonomische Probleme verursachen. Genau wie in Deutschland vor 150 Jahren. Der Besuch in der Lüneburger Heide, oder besser im Lüneburger Wald, wird Ihnen Mut machen, ihre begonnen Aufforstungsprogramme fortzusetzen.
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