Strom ist in den letzten Jahren teuer geworden - und in 2017 ist mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen, weil die EEG-Umlage sowie die Netzentgelte weiter angehoben werden. Stromkunden können sich auf Preiserhöhungen einstellen, die nach den Ankündigungen der Versorger im Durchschnitt etwa 3,5 % betragen. Wer diese Kostensteigerungen für sich nicht akzeptieren möchte, sollte über einen Wechsel des Stromanbieters nachdenken. Viele Alternativen bleiben einem schließlich nicht. Einzig, wer mit Strom heizt, kann über einen Wechsel zum Heizen mit Holz nachdenken. Allen anderen verbleibt einzig der Anbieterwechsel. Bei der Wahl eines neuen Stromtarifs sollten allerdings einige Dinge beachtet werden.
Auch wenn die Energieversorger für die Preissteigerungen gerne verantwortlich gemacht werden, tragen sie einen vergleichsweise geringen Anteil an den immer höheren Kosten. Aktuell entfallen nur 26,6 Prozent des Strompreises auf Erzeugung und Vertrieb, bereits 22,2 Prozent müssen für Netzentgelte aufgebracht werden. Mit 51,2 Prozent entfällt der Großteil der Kosten allerdings auf Strom- und Mehrwertsteuer sowie sonstige Abgaben. Zudem sorgt auch die teure Energiewende dafür, dass der Stromkunde im kommenden Jahr mit einer höheren Stromrechnung kalkulieren muss: Eine Erhöhung der EEG-Umlage von 6,35 auf 6,88 Cent je Kilowattstunde entspricht einer Steigerung von 8 Prozent - auf die ebenso 19 Prozent Mehrwertsteuer erhoben werden. Dies erklärt auch, warum die Strompreise in diesem Jahr trotz verringerter Erzeugerpreise nicht gesunken sind. An der Strombörse in Leipzig wurde die Kilowattstunde 2015 im Durchschnitt noch mit 3,2 Cent gehandelt, 2016 waren es lediglich 2,5 Cent - in Anbetracht der Tatsache, dass die privaten Stromkunden im Mittel etwa 28,7 Cent je Kilowattstunde zahlen müssen, erscheint diese Differenz marginal.
Offensichtlich ist der Markt dennoch lukrativ: Bei einem Anbieterwechsel locken viele Stromversorger mit günstigen Tarifen und hohen Wechselboni. Zudem ist der Wechsel des Stromanbieters verglichen mit dem DSL-Provider oder dem Girokonto einfach. Zu Versorgungsengpässen kann es nicht kommen, bei Komplikationen schreitet immer der Grundversorger ein. Durch einen Strompreisrechner lässt sich leicht der preiswerte Tarif in der Region finden, dafür wird lediglich die Postleitzahl und der durchschnittliche Jahresverbrauch benötigt. Weil viele Anbieter ihre Angebote nicht bundesweit sondern nur regional offerieren, ist der eigene Wohnort als Angabe wichtig. Zudem setzt sich der Strompreis aus einem Preis für die einzelne Kilowattstunde und einem Grundpreis zusammen, weshalb auch der Verbrauch über den passenden Tarif entscheidet. Wird sehr wenig Energie genutzt, ist ein Tarif mit niedrigem Grundpreis und vergleichsweise hohen Verbrauchskosten die bessere Wahl.
Ist auf diese Weise der passende Tarif gefunden, gelingt der Wechsel einfach und unkompliziert: Sofern beim alten Anbieter keine Restlaufzeit des Vertrages mehr besteht, wird der neue Stromversorger im Zuge des Vertragsabschlusses mit einer Kündigung beauftragt. In der Regel ist der Wechsel dann innerhalb von zwei Wochen vollzogen - wodurch viele Stromkunden trotz allgemeiner Preiserhöhungen Geld sparen können.
Wem die Natur am Herzen liegt, kann gezielt auf Öko-Strom setzen, welcher aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Es ist nicht die günstigste Variante, aber die sauberste.
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