Vom 14. bis 16. Juni findet in Oslo die Ministerkonferenz von Forest Europe statt, an der unter anderem über ein rechtlich verbindliches Abkommen für den Schutz der europäischen Wälder und deren nachhaltige Bewirtschaftung diskutiert wird. Die Schweiz stellt sich hinter das Vorhaben.
Zum sechsten Mal findet vom 14. bis 16. Juni in Oslo die Ministerkonferenz von Forest Europe statt, einer Kooperation von 46 europäischen Staaten sowie der EU-Kommission (siehe Kasten). Die Delegation der Schweiz in Norwegen steht unter Leitung von Andreas Götz, Vizedirektor des Bundesamts für Umwelt BAFU. An der Konferenz wird darüber entschieden, ob Verhandlungen für ein internationales Abkommen zu nachhaltiger Bewirtschaftung und zum Schutz der europäischen Wälder aufgenommen werden sollen.
Der Inhalt des angestrebten Abkommens ist noch offen. In Oslo geht es darum, dass einer Arbeitsgruppe verschiedener Mitgliedsstaaten grünes Licht gegeben wird, damit diese bis 2013 einen konkreten Vorschlag erarbeiten kann.
Die Schweiz hat im Vorfeld aktiv an der Ausarbeitung von Optionen teilgenommen. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 25. Mai entschieden, die Bestrebungen zu einem europäischen Abkommen zu unterstützen. Eine gesamteuropäische Harmonisierung der Vorschriften würde die Wald- und Holzpolitik stärken; auch in der Schweiz. Es wäre beispielsweise einfacher, abgestimmte Handelsregeln auszuarbeiten, die den Import und Verkauf von nachhaltig erwirtschafteten Holzprodukten fördern.
Forest Europe ist eine Kooperation von 46 europäischen Staaten sowie der EU-Kommission. Hauptziele der Zusammenarbeit sind der Schutz und die Bewirtschaftung des europäischen Waldes. Gegründet wurde Forest Europe unter dem Namen MCPFE 1990. Damals wurde vor allem über das Problem des Waldsterbens diskutiert. Seither tagten die zuständigen Minister regelmässig, letztmals 2007 in Warschau. Heute werden neben wirtschaftlichen Fragen auch gemeinsame Strategien für die Bewältigung von Herausforderungen wie der Anpassung der Wälder an die Klimaänderung oder der sich abzeichnenden steigenden Nachfrage von Holz erarbeitet.
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