„In allen Wirtschaftsbereichen machen sich immer mehr Unternehmen Gedanken wie sie nicht nur produktiver, sondern auch den Anforderungen einer nachhaltigen und ökologischen Wirtschaftsweise nachkommen können. Für Waldbesitzer ist die Verknüpfung dieser Kriterien seit Generationen selbstverständlich. Unter dem Motto „Schützen durch Nutzen“ praktizieren sie multifunktionale Forstwirtschaft die den klimafreundlichen Rohstoff Holz nutzt und dabei den einmaligen Naturraum Wald schützt und pflegt“ sagte Philipp Freiherr von und zu Guttenberg, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. anlässlich des Tag des Waldes am 21. März.
Die Stärke des Waldes liegt in seiner Multifunktionalität. Die Nachhaltige Forstwirtschaft nutzt genau diese Stärke und stellt den Wert des Waldes für Mensch, Natur und Klima dar. Durch eine gleichermaßen ökonomische, ökologische wie auch soziale Wirtschaftsweise gilt die Forstwirtschaft in Deutschland international als vorbildlich. Wirtschaftlich nehmen die Branchen Forst und Holz mit einem Jahresumsatz um die 180 Mrd. Euro vor allem in den ländlichen Räumen einen bedeutenden Stellenwert ein und bieten circa 1,3 Millionen Beschäftigten einen Arbeitsplatz. Jeder genutzte Kubikmeter Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft leistet durch die langfristige Speicherung von Kohlendioxid dabei noch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Gleichzeitig entwickelt sich bundesweit der Zeigerwert für Artenvielfalt und Landschaftsqualität im Vergleich mit anderen Landnutzungsformen einzig für den Wald signifikant positiv.
Allein bei Betrachtung dieser Chancen verbieten sich weitere großflächige Flächenstilllegungen über das heute schon zur Verfügung stehende Netz an Nationalparken und Naturschutzgebieten hinaus. „Die Gesellschaft kann sich eine Selbstüberlassung von fünf bis zehn Prozent der Waldfläche nicht leisten. Die Opportunitätskosten gingen dabei weit über die Einkommensverluste der Forstbetriebe durch eine Reduzierung der nutzbaren Waldfläche hinaus. Das daraus resultierende geringere Angebot von einheimischem Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung gefährdet zehntausende Arbeitsplätze in der Forst- und Holzbranche. Mit jedem ungenutzten Kubikmeter Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung verpassen wir die Chance, ein ausgesprochen klimafreundliches Material zu nutzen. An die Vorteile von Holz kommt in dieser Hinsicht so schnell kein anderes Material heran. Zudem ist es ökonomisch wie ökologisch sinnvoll, die heimische Holzproduktion und -verarbeitung zu fördern. Sie dient als Wertschöpfungsmotor im ländlichen Raum, weist kurze Transportwege auf und gewährleistet gesetzlich gesicherte Nachhaltigkeit im Umgang mit den natürlichen Ressourcen.“ erklärt zu Guttenberg.
Die Mehraufwendungen und Mindererträge mit denen die Forstbetriebe bereits heute zu den Schutz- und Erholungsfunktionen der Wälder beitragen, belaufen sich auf geschätzte 18 Euro pro Hektar. Demgegenüber wird allein der ökonomische Wert der Naherholung für die Bevölkerung in Deutschland insgesamt auf circa 2,5 Milliarden Euro geschätzt. Den Forstbetrieben bleiben diese Leistungen für Natur und Gesellschaft meist jedoch unvergolten. Sie können erst im Zusammenspiel mit den Erlösen aus der Forstwirtschaft erbracht werden.
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