Der Baumarkthandel in Deutschland musste von Januar bis Mai 2013 eine rückläufige Umsatzentwicklung hinnehmen: In den ersten fünf Monaten des Jahres erreichte der Gesamtbruttoumsatz der deutschen Bau- und Heimwerkermärkte einen Wert von 7,41 Milliarden Euro und weist damit im Vorjahresvergleich ein nominales Umsatzminus von 6,2 Prozent auf. Insbesondere die Gartensortimente entwickelten sich wetterbedingt deutlich schlechter als noch im Vorjahr, ein Trend, der nur im April durchbrochen werden konnte. Die aktuellen Marktzahlen gab der BHB – Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten e.V. am 12. Juli 2013 bekannt. Mit Blick auf diese Zahlen hofft die Branche darauf, zumindest die Vorjahreswerte annähernd zu erreichen.
Die deutschen Bau- und Heimwerkermärkte konnten im Zeitraum Januar bis Mai einen Gesamtbruttoumsatz von 7,41 Milliarden Euro erzielen und mussten ein nominales Umsatzminus von 6,2 Prozent verbuchen. Auf bereinigter Verkaufsfläche – ohne Berücksichtigung von Neueröffnungen und Schließungen in den letzten zwölf Monaten – entwickelte sich der Umsatz der Bau- und Heimwerkermarktbranche mit minus 6,3 Prozent ebenfalls rückläufig. Bedingt durch bundesweit jahreszeitlich deutlich zu niedrige Temperaturen und zu hohe Regenmengen zeichneten insbesondere Umsatzrückgänge bei den Gartensortimenten und Freizeitartikeln für die aktuelle Geschäftsentwicklung verantwortlich: Die Sortimente Lebendes Grün/Saatgut (minus 14,3 Prozent Umsatz im Vergleich zum Vorjahr), Gartenmöbel/-dekoration (minus 17,8 Prozent) und Gartenhartware (minus 17,6 Prozent) erzielten deutliche Umsatzeinbußen, ebenso wie die Warengruppe Freizeit, Basteln, Werken (minus 23,0 Prozent). Im April entwickelte sich der Gesamtumsatz der Bau- und Heimwerkermarktbranche erstmals positiv, die Branche konnte hier ein nominales Umsatzplus von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erzielen – hier beförderte das kurzzeitig gute Wetter die Umsätze in den Sortimenten des Gartenmarktes. Die höchsten absoluten Umsätze erzielten die Bau- und Heimwerkermärkte von Januar bis Mai 2013 mit Baustoffen/Bauchemie (852 Mio. Euro), Lebendem Grün/Saatgut (821 Mio. Euro) und Sanitär- und Heizungswaren (726 Mio. Euro).
Insbesondere die Umsatzzahlen im 1. Quartal 2013 sind für das aktuelle Branchenergebnis nach wie vor mitbestimmend. So konnten die deutschen Bau- und Heimwerkermärkte im Zeitraum Januar bis März einen Gesamtbruttoumsatz von 3,65 Milliarden Euro erzielen und mussten damit ein nominales Umsatzminus von 12,2 Prozent verbuchen. Auch auf bereinigter Verkaufsfläche entwickelte sich der Umsatz der Bau- und Heimwerkermarktbranche mit minus 12,8 Prozent rückläufig. Ausschlaggebend für das Quartalsergebnis waren auch hier signifikante Umsatzrückgänge bei den Gartensortimenten: Die Sortimente Lebendes Grün/Saatgut (minus 45,8 Prozent Umsatz im Vergleich zum Vorjahr), Gartenmöbel/-dekoration (minus 41,3 Prozent) und Gartenhartware (minus 50,3 Prozent) erzielten deutliche Umsatzeinbußen. Positiv entwickelten sich lediglich die Bereiche Fliesen (plus 3,3 Prozent) sowie Klein- und Selbstbaumöbel (plus 2,2 Prozent).
Mit Blick auf die jüngste Geschäftsentwicklung zeigen sich Verband und Branche für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres zurückhaltend. „Für eine abschließende Beurteilung der Gartensaison 2013 und für die Zielerreichung im für die Baumarktbranche wichtigen Gartensegment wird jetzt die Umsatzentwicklung im Juli und August entscheidend sein“, kommentiert der Sprecher des BHB-Vorstandes Erich Huwer die aktuellen Marktzahlen. Der diesjährige Jahresstart sei mit Blick auf die Branchenentwicklung der vergangenen 40 Jahre einzigartig schlecht. Deshalb werde es Huwer zufolge schon schwierig, das Vorjahresergebnis zu erreichen. Dennoch gelte es, die Zeit zu nutzen und mit aktiver und innovativer Vertriebsarbeit positive Umsatztrends im DIY-Markt zu setzen.
„Die aktuelle Umsatzentwicklung ist eine Herausforderung für die Branche“, betont auch BHB-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Wüst. „Mit Hilfe innovativer Vertriebsideen und Geschäftsmodelle gilt es nun, den Umsatzverlauf im Laufe des weiteren Geschäftsjahres zu korrigieren.“ Eine Herausforderung, die die Branche annehme, wie auch die positive Resonanz zum im Juni unter dem Motto „Ideen für Wachstum!“ veranstalteten BHB-Gartenkongress in Hamburg gezeigt habe. Der BHB-Kongress für die Gartenbranche hatte Entscheidern und Führungskräften aus Handel und Industrie in Hamburg innovative Wachstumsideen für die eigenen Unternehmen präsentiert.
Nach einer ersten Adhoc-Umfrage unter den Verbandsmitgliedern zeigt laut BHB der Juni 2013 eine leicht positive Umsatzentwicklung. Dadurch werde sich dem Branchenverband zufolge voraussichtlich das flächenbereinigte Minus im 1. Halbjahr auf minus 5 Prozent reduziert haben.
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