(pur). Der Großteil des jährlichen weltweiten Waldverlusts von 15 Millionen Hektar ist auf illegalen Holzeinschlag zurückzuführen. Jährlich werden zwischen 350 und 650 Millionen Kubikmeter Holz zu kommerziellen Zwecken illegal gefällt. Der Anteil des illegalen Holzeinschlags beträgt nach Angaben der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft (BFH) in wichtigen Exportländern wie Kamerun 50%, Brasilien und Indonesien über 70% und Kambodscha gar über 90%. In Russland werden die kaltgemäßigten Nadelwälder der Taiga illlegal geplündert. Der Anteil illegalen Holzes an den Holzexporten liegt bei 30%.
Auf dem Weltmarkt werden nach Schätzungen Produkte aus illegal gefälltem Holz im Wert von zehn Milliarden Euro pro Jahr gehandelt. Illegaler Holzeinschlag verursacht nach Angaben der Weltbank einen jährlichen Schaden in Höhe von 15 Milliarden US Dollar. Ganze Schiffsladungen illegalen Holzes kommen tagtäglich in den europäischen Häfen an, die Hehlerware der internationalen Holzmafia geht über die Ladentische von Baumärkten und Einrichtungshäusern, und keiner schreitet dagegen ein. Bundesregierung und EU debattieren seit Jahren ohne Ergebnisse über ein Importverbot, doch im Gerangel um Kompetenzen und wirtschaftliche Interessen bleibt selbst die Minimalforderung nach Legalität auf der Strecke.
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