Holzpaletten bringen den Wald auf Trab



Normalerweise verlässt ein Baum seinen Platz im Wald selten. Manche von ihnen machen allerdings eine Karriere als Globetrotter: Transportmittel aus Holz – Paletten, Kabeltrommeln und Holzkisten – sind in der ganzen Welt unterwegs, halten die globale Wirtschaft umweltfreundlich auf Trab und bieten dank ihrer Stabilität und ihrer rutschsicheren Oberflächen maximale Sicherheit. „Holzpackmittel werden aus einem nachwachsenden und nachhaltig bewirtschafteten Rohstoff gefertigt. Diese Herkunft ist ihr Kapital. Und anders als bei ölbasierten Transportmitteln aus Kunststoff ist das ein Kapital mit in jeder Hinsicht guten Zukunftsaussichten“, bekräftigt der Geschäftsführer des Bundesverbandes Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) e.V., Siegfried von Lauvenberg.

Natürlich, stabil, individuell und echte Umweltschützer: Das sind maßgeschneiderte Packmittel und Paletten aus Holz. Sie stammen aus dem Wald und sind damit ein reines Naturprodukt. So natürlich, wie zum Beispiel hochwertige Massivholzmöbel oder edle Bodenbeläge wie Parkett .

Vielseitig einsetzbarer Transport-Allrounder

Holz aus nachhaltig bewirtschafteten, heimischen Waldgebieten macht Paletten & Co. zu echten Transport-Allroundern. „Es ist CO2-neutral, frei von Schadstoffen, wirkt Keim abtötend, lädt sich nicht elektrostatisch auf, kann einfach repariert werden und es ist problemlos wiederverwend- beziehungsweise wiederverwertbar“, zählt von Lauvenberg die vielen Vorteile auf. Während des Wachstums nimmt Holz große Mengen des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) auf, speichert es in Form von Kohlenstoff und gibt den überschüssigen Sauerstoff wieder an die Umwelt ab. Je mehr Holz für die Herstellung von Holzpackmitteln genutzt und in der Folge neu angepflanzt wird, desto größer ist dieser Effekt. Eine einzige Fichte kann in rund 100 Jahren bis zu 1,8 Tonnen des klimaschädlichen CO2 in Form von Kohlenstoff im Holz binden. „Packmittel aus Holz sorgen so für eine Absenkung des Kohlendioxidanteils in der Atmosphäre. Je länger sie genutzt werden, desto besser ist das letztendlich für die Umwelt“, so von Lauvenberg.

Quadratischer Klimaschützer aus dem Wald

Laut des „Edinburgh Centre for Carbon Management“ – einer international renommierten Einrichtung, die sich unter anderem mit der Analyse von Treibhausgasemissionen aus Unternehmen beschäftigt – und der Swedish Forest Industries Federation, weist eine Europalette eine CO2-Bilanz von minus 27,5 Kilogramm auf. Dieser Wert ergibt sich aus der gespeicherten Kohlenstoffmenge im Holz, der Holzernte, dem Transport des Holzes zur Palettenfabrik, der Produktion inklusive der Verwendung von Nägeln und Klammern und dem Transport der Palette zum Verwender. „Rechnet man die CO2-Bilanz einer Europalette hoch, wird dieser Umweltvorteil noch deutlicher. Beim Einsatz von 1.000 Europaletten verbessert der Verwender seine Bilanz um 27,5 Tonnen. Das entspricht rund 1.000 gefüllten Heißluftballons“, so von Lauvenberg. Dieser Vergleich ist angesichts des sich im kommenden Jahr verändernden Emissionshandels von großer Bedeutung: Denn dann greift unter anderem eine EU-weite Obergrenze für CO2-Emissionen, die jährlich gesenkt wird.

Erst richtig nutzen, dann energetisch verwerten

„Frisches Holz energetisch nutzen? Das ist eine reine Ressourcenverschwendung! Die stoffliche Nutzung, Wiederverwendung und Verwertung sollte immer vor der energetischen Verwertung stehen“, bekräftigt von Lauvenberg. Ein ganz wichtiger Vorteil von Paletten und Holzverpackungen ist nämlich ihre Reparaturfähigkeit. „Abgesehen von der leichten Umsetzbarkeit individueller Kundenwünsche im Vorfeld können im Gebrauch befindliche Holzpackmittel jeder Größe und Form einfach mit Teilen anderer, beschädigter Kisten und Paletten oder mit neuem Holz repariert werden“, so der HPE-Geschäftsführer. Beim späteren Recycling wird das Holz zerkleinert und von Störstoffen befreit. Die dabei entstehenden Hackschnitzel oder -späne können in der Spanplattenindustrie eingesetzt werden und erwachen als Möbel oder im Holzhausbau zu neuem Leben. Sind Wiederverwendung oder stoffliche Verwertung nicht mehr möglich, kann das Holz auch als regenerativer und CO2-neutraler Energieträger in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden. Dazu von Lauvenberg: „Die Nutzung von Holz als Biomasse zur Erzeugung von umweltfreundlicher Energie ist zwar grundsätzlich sinnvoll, sie muss jedoch immer am Ende einer Kaskadennutzung stehen, der von der intensiven und langfristigen stofflichen Nutzung bestimmt ist.“ (HPE/DS)

Autor:
Holzi am 13. Mär. 2012 um 09:35 Uhr
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