„Die Nachhaltigkeit ist der Markenkern der Forstwirtschaft im waldreichsten Bundesland, daran wird nicht gerüttelt“, betonte Forstministerin Ulrike Höfken am Montag bei der Mitgliederversammlung des Waldbauvereins Prüm. Nachhaltiges Wirtschaften dürfe sich aber nicht allein auf die Fläche beziehen, sondern müsse auch die Qualität des Waldes berücksichtigen: „Wir brauchen stabile, naturnahe Wälder, die Sturmkatastrophen, Sommertrockenheit und Schädlingsbefall standhalten und auch die Artenvielfalt garantieren“, so die Ministerin. In diesem Sinne bedankte sie sich bei dem scheidenden Vorsitzenden des Waldbauvereins, Hans-Heinrich Thome, für sein ehrenamtliches Engagement: „Zwei Jahrzehnte lang haben Sie sich dafür eingesetzt, dass die Waldbesitzer in der Eifel ihre Wälder nachhaltig bewirtschaften und damit zum Erhalt der schönen Kulturlandschaft beitragen, das ist eine große Leistung.“
Zur aktuellen Diskussion um Kahlschläge im Eifelwald kündigte Ministerin Höfken einen Runden Tisch mit Waldbesitzern, Vertretern der Forstverwaltung, von Forstunternehmen und der Holzindustrie an: „Ziel muss es sein, die Eigeninitiative der Waldbesitzer und die eigenständige Holzvermarktung vor Ort zu stärken, die fairen Wettbewerb unter den Bedingungen der nachhaltigen Forstwirtschaft ermöglichen.“ Höfken wies darauf hin, dass die von den Waldbauvereinen Bitburg, Prüm und Daun mit Unterstützung von Landesforsten etablierten Vermarktungsorganisationen bereits hervorragende Arbeit leisteten. Zudem appellierte sie an die generationsübergreifende Verantwortung der Waldbesitzer: „Die Wälder in Rheinland-Pfalz sind unser größter Naturschutz, den wir für unsere Nachkommen bewahren müssen. Die gelingt nur mit einer naturnahen, nachhaltigen Forstwirtschaft.“
Angesichts des weltweit alarmierenden Rückgangs der Tier- und Pflanzenarten wies Höfken auf die Beiträge der Forstwirtschaft zum Erhalt der Biodiversität hin: „Drei Viertel aller Waldflächen in Rheinland-Pfalz liegen in einem Schutzgebiet, damit sind wir im Bundesvergleich Spitze!“ Der geplante Nationalpark im Hunsrück sei ein wichtiger Beitrag, um die Biodiversitätsstrategie des Bundes im Land umzusetzen. Das darin formulierte Ziel, zehn Prozent des Staatswaldes aus der Nutzung zu nehmen, werde Rheinland-Pfalz erreichen.
Kommentar hinzufügen