Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbandes (DEPV) in Berlin



Die Diskussion um die politischen Rahmenbedingungen stand im Mittelpunkt der aktuellen Mitgliederversammlung des Deutschen Energieholz - und Pellet-Verbandes (DEPV) in Berlin. Nach intensiven Bemühungen gab man sich beim Branchen-verband kämpferisch und zugleich zuversichtlich, dass eine Investitionsquelle wie das Marktanreizprogramm (MAP) erhalten werden kann. DEPV-Vorsitzende Schmidt forderte die Mitgliedsunternehmen auf, weiterhin aktiv auf die Politik einzuwirken.

Berlin, 26. April 2010. „Wenn die Hälfte der Mitglieder anwesend ist, spricht das für ein reges Interesse am Verband und ist ein positives Zeichen für eine weitgehende Identifikation mit dem DEPV und seinem Auftreten.“ So lautete die Bilanz, die DEPV-Vorsitzende Beate Schmidt anlässlich der mit rd. 50 Teilnehmern gut besuchten Mitgliederversammlung des Verbandes am 23. April in Berlin zog. Die Diskussion um die Aufhebung einer Haushaltssperre beim Marktanreizprogramm hatte in den Wochen vor der Veranstaltung für Verunsicherung in Branchekreisen gesorgt. Der DEPV hatte daraufhin bundesweit seine Mitglieder in eine konzertierte Aktion eingebunden, mit dem Ziel, Abgeordnete über die positiven Auswirkungen des MAP für die Heizungsmodernisierung, den Klimaschutz und vor allem für die Folgeinvestitionen beim örtlichen SHK-Handwerk zu informieren. Dementsprechend groß war das Interesse der Unternehmensvertreter am gegenwärtigen Stand in dieser Angelegenheit.

Die DEPV-Vorsitzende konnte bei der Versammlung noch keine Entwarnung geben:„Der Haushaltsausschuss hat die Sperre nicht aufgehoben. Wir müssen weiterhin Überzeugungsarbeit in dieser Richtung leisten .“ Schmidt zeigte sich verärgert, dass ein Jahr, nachdem es in der Politik fraktionsübergreifend einen Konsens für stetige Rahmenbedingungen zur Förderung des Wärmemarktes gegeben habe, man nun schon wieder leichtfertig das Vertrauen beim Verbraucher und beim Handwerk aufs Spiel setze. In einer Diskussionsrunde im öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung warb der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, Georg Schirmbeck, gleichzeitig Mitglied im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, angesichts einer Rekordneuverschuldung um Verständnis für die Zwänge der Politik. Er fügte hinzu: „Sie können aber sicher sein, dass es in der CDU/CSU-Fraktion auch eine breite Unterstützung für das Anliegen der Wärmebranche gibt.“

Als Resultat der gegenwärtigen Diskussion bekräftigte Schmidt, dass sich die MAP-Finanzierung aus dem Bundeshaushalt keinesfalls als zukunftsfähig erwiesen habe. „Zusammen mit den Verbänden der erneuerbaren Energien am Wärmemarkt werden wir uns schnell mit dem Konstrukt eines haushaltsunabhängigen Systems beschäftigen müssen“, sagte die DEPV-Vorsitzende. Angesichts von 2,7 Mrd. Euro, die das MAP im Jahr 2009 an Folgeinvestitionen für das SHK-Handwerk in Deutschland hervorgebracht habe, gehe man weiter davon aus, dass auch die Politik nur ungern auf diese Folgewirkung verzichte. Ganz abgesehen davon, forderte Schmidt die Politik auf, müsse mit dem Wärmesektor auch aus Klimaschutz-gesichtspunkten derjenige Bereich unterstützt werden, in dem der größte Endenergieanteil genutzt werde.

Qualitätssicherung und Marktdokumentation als Hausaufgaben der Branche

Die Zukunftsperspektiven für die Pelletbranche wurden von DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele als grundsätzlich positiv eingeschätzt. Für die Umsetzung dieser Chancen seien jedoch nicht ausschließlich politische Rahmenbedingungen relevant. „Um das Modernisierungspotenzial am Wärmemarkt zu einem angemessenen Anteil für das Heizen mit Pellets nutzen zu können, muss die Branche ihre Hausaufgaben erfüllen. Hierzu gehören die fachlichen Herausforderungen wie Qualitätssicherung und Marktdokumentation als Daueraufgabe, genauso wie die Weiterentwicklung der noch jungen Strukturen“, bekräftigte Bentele. Hierfür stehe nur wenig Zeit zur Verfügung. Der Geschäftsführer forderte die Mitgliedsunternehmen auf, den Verband zu stärken und weiteres Wachstum durch das Umsetzen von branchenübergreifenden Aufgaben wie Dachmarketing zu ermöglichen: „Hierzu müssen die Unternehmen Geld in die Hand nehmen, denn als durchgängig kleinstrukturierte Branche hat die moderne Holzenergie gegen die Konkurrenz am Wärmemarkt ansonsten nur geringe Chancen.“

Bei der Mitgliederversammlung wurde den Unternehmen auch ein Überblick über die aktuellen fachlichen Initiativen des Verbandes gegeben. Die Umsetzung der europäischen Norm für Holzpellets in das neue Qualitätssiegel ENplus hat dabei in kurzer Zeit bereits einen hohen Bekanntheitsgrad gewonnen. Die Verbraucher-nachfrage wachse, wie Pelletproduzenten und der Handel betonte. In der Umsetzung von ENplus gingen den Pelletproduzenten in den nächsten Tagen die Anmelde-unterlagen zu. DEPV-Geschäftsführer Bentele hob hervor, dass ENplus bei den Produktanforderungen über die Normanforderungen hinausginge und auch durch die Einbeziehung des Handels dem Verbraucher ein bis dato nicht bekanntes Maß an Qualitätssicherung gewährleisten könne.

Für den DEPV-Vorstand gab Vorsitzende Beate Schmidt folgende Änderung bekannt. Als neuer erster Stellvertreter rückt Beisitzer Helmut Schellinger (Schellinger KG, Weingarten) für den ausscheidenden Andreas Krug in den engeren Vorstand auf. Neu in den Vorstand rückt als Beisitzer Christian Endler (Westfeuer GmbH, Coesfeld) auf.

Autor:
Holzi am 27. Apr. 2010 um 08:21 Uhr
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