Nirgendwo sonst in Deutschland boomt die Forst- und Holzwirtschaft so wie im Freistaat. Das ist das Ergebnis einer Studie der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) und der Firma Knauf Consulting, die Forstminister Helmut Brunner in Auftrag gegeben hatte. Danach ist der Jahresumsatz der Branche zwischen 2005 und 2013 von 31 auf rund 37 Milliarden Euro gestiegen, wie der Minister jetzt in München mitteilte.
Das durchschnittliche Umsatzwachstum von jährlich 3,3 Prozent erwirtschaften rund 196.000 Beschäftigte, mehr als in allen anderen Ländern. „Damit ist die Forst-, Holz- und Papierwirtschaft wirtschafts- und gesellschaftspolitisch ein echtes Schwergewicht“, so Brunner. Die Studie attestiert der Gesamtbranche sogar weitere nachhaltige Wachstumspotenziale – dank guter Rohstoffversorgung, bestens qualifizierter Beschäftigter, leistungsfähiger Unternehmen sowie aufnahmefähiger Märkte.
In den bayerischen Wäldern stehen nach Aussage des Ministers rund eine Milliarde Kubikmeter Holz. Das entspricht einem Viertel des gesamten Holzvorrats in Deutschland. 22 Millionen Kubikmeter werden landesweit pro Jahr geerntet und als Bau-, Werk- oder Brennstoff eingesetzt – mindestens ebenso viel Holz wächst im gleichen Zeitraum wieder nach, so dass der Gesamtvorrat nicht schrumpft. Die vorwiegend kleinen und mittelständischen Unternehmen, zu denen neben Forstbetrieben, Sägewerken, Zimmerern und Schreinern auch das Papiergewerbe gehört, leisten damit laut Brunner einen unverzichtbaren Beitrag zum Klimaschutz. Laut Studie verringern allein Forstwirtschaft und Holznutzung den Ausstoß von Kohlendioxid in Bayern um jährlich mehr als 18 Millionen Tonnen – zum einen, weil das Treibhausgas beim Wachstum der Atmosphäre entzogen und als Kohlenstoff dauerhaft im Holz gebunden wird, zum anderen, weil Holz energieintensive Baustoffe und fossile Energieträger ersetzt. Angesichts der bayerischen Gesamtemissionen von 78 Millionen Tonnen Kohlendioxid nimmt die Forst- und Holzwirtschaft damit dem Minister zufolge gerade beim Klimaschutz eine Schlüsselfunktion ein.
Die Studie liefert aber laut Brunner nicht nur eine Rückschau, sondern bietet mit der „Agenda Forst und Holz Bayern 2030“ auch einen Strategieplan, der künftige Schwerpunkte und Handlungsfelder wie klimafreundlichen Holzbau, Forschungszusammenarbeit, gezielte Fachkräftegewinnung sowie strategische Fragen der Rohstoffgewinnung und -versorgung in den Fokus rückt. Hinzu kommen Hinweise für innovative Einsatzbereiche von Holz. „Die Studie ist eine wertvolle Grundlage für eine zukunfts- und wettbewerbsfähige Weiterentwicklung der gesamten Branche“ so Brunner.
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