Die einzige in Mitteleuropa heimische Apfel-Art ist in vielen Teilen Deutschlands gefährdet. Die BLE hat die Erhebung der Wild-Apfelbestände in Deutschland betreut und unterstützt das Bundeslandwirtschaftsministerium bei weiteren Aktivitäten zur Erhaltung des „Baum des Jahres 2013“.
In Deutschland existieren noch 5.641 Wild-Apfel-Individuen in 244 Wild-Vorkommen. Dies ist das Ergebnis einer Bestandserhebung, welche die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums hat durchführen lassen. Im bundesweiten Durchschnitt beträgt die Populationsgröße damit nur 23 Individuen. Der lichtbedürftige Wild-Apfel kämpft mit dem Rückgang der Hartholzauenwälder sowie der Aufgabe der Nieder- und Mittelwaldwirtschaft. Seine Bestände reduzieren sich damit durch „Ausdunkeln“. Die meisten Wild-Äpfel gibt es noch in Sachsen-Anhalt (Mittlere Elbe) und Baden-Württemberg (Südlicher Schwarzwald). Die Altersstruktur der Bäume ist kritisch – vielen Populationen fehlt es an Verjüngung.
Daher braucht der Wild-Apfel geeignete Erhaltungsmaßnahmen, die seinen Fortbestand in Deutschland sichern. Im Osterzgebirge haben Wissenschaftler bereits 625 Wild-Äpfel erfasst und sowohl morphologisch als auch genetisch charakterisiert. Zudem wurden an 150 Standorten Pflegearbeiten wie Freischneiden durchgeführt, Sämlinge gepflanzt und Erhaltungsplantagen angelegt. Weitere Bestandsstützungsmaßnahmen sind erforderlich. Die Kriterien für ein „Wann und wie“ werden derzeit in einem Projekt zur „Erhaltung der innerartlichen Vielfalt gebietsheimischer Wildobstarten in Sachsen“ erarbeitet.
Neben dem Wild-Apfel gibt es noch eine Reihe weiterer Baumarten wie den Speierling oder die Elsbeere, deren Bestände erfasst und für die Schutzmaßnahmen durchgeführt werden. Zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der forstgenetischen Vielfalt in Deutschland wurde von der Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Forstliche Genressourcen und Forstsaatgutrecht“ (BLAG-FGR) ein bundesweites Konzept erarbeitet. Es beschreibt die notwendigen Aktivitäten zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der Wälder. Die Umsetzung ist Aufgabe der Bundesländer. Das Informations- und Koordinationszentrum für biologische Vielfalt der BLE unterstützt als Geschäftsstelle die Arbeit der BLAG-FGR.
Der bis zu 100 Jahre alt werdende Wild-Apfel ( Malus sylvestris (L.) Mill., 1768) wächst strauchförmig oder als breitkroniger Baum mit weit überhängenden Ästen und kann bis 10 m hoch werden. Der Stamm ist häufig spannrückig. Die Borke ist bei älteren Bäumen graubraun, längsrissig und blättert in dünnen großflächigen Schuppen ab. Die sommergrünen eiförmigen Laubblätter sind zugespitzt, der Blattrand ist gekerbt bis gesägt. Die Blätter sind oberseits kahl und unterseits allenfalls auf den Blattadern behaart. Der Blattstiel erreicht mit 2-5 cm Länge etwa die Hälfte der Blattlänge und ist mehr oder weniger kahl. Im April oder Mai finden sich an Kurz trieben in endständigen, wenigblütigen Doldentrauben 5-zählige Blüten (5 weiße Blütenblätter, 5 Kelchblätter, 10 - 20 gelbe Staubblätter, Fruchtknoten mit i.d.R. 5 Griffeln). Die Blüten werden vorwiegend von solitären Wildbienen (Hummeln, Sandbienen, Furchenbienen, Mauerbienen) bestäubt. An der sich bildenden Frucht bleiben die Kelchblätter erhalten. Die reife, sehr feste Apfelfrucht (Holz-Apfel) ist gelbgrün, 20-35 mm im Durchmesser mit stark säuerlichem Geschmack und intensiv aromatischem Geruch. Mit der Fruchtreife im September-Oktober fallen die Äpfel vom Baum. Über Äpfel fressende Säugetiere erfolgt die Ausbreitung der hellbraunen Samen.
Comments
Jetzt müssen es aber 5642 sein.
Ich habe nämlich vor kurzem meine Vogelschutz- und Schmetterlingshecke gepflanzt und da ist natürlich auch ein Wildapfel mit drin Falls es jemanden interessiert, ist hier der Link: http://www.brain-bug.de/lass-den-baum-stehen/
MfG
Sanierer
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Sanierer um 09:55 UhrKommentar hinzufügen