„Du hast'n Pulsschlag aus Stahl“ sang einst Herbert Grönemeyer über seine Heimatstadt Bochum. Doch am 9. und 10. September 2011 war es nicht der Stahl, sondern das Holz, das im Herzen des Ruhrgebiets den Ton angab. Im RuhrCongress luden die Fachverbände Tischler NRW und Tischler Nord gemeinsam zum großen Branchentreff „treffpunkt tischler 2011“ ein. Über 400 Tischler aus NRW und Niedersachsen informierten sich in Ausstellungen, Vorträgen und Workshops über neue Trends und Entwicklungen.
Der diesjährige „treffpunkt“ war der dritte seiner Art. 2007 und 2009 fand die Veranstaltung in den Dortmunder Westfalenhallen statt, 2011 erfolgte der Umzug nach Bochum. „Der RuhrCongress ist nicht nur verkehrstechnisch sehr gut zu erreichen, sondern bietet für den ‚treffpunkt‘ auch ideale räumliche Bedingungen“, sagte Dieter Roxlau, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Tischler NRW. „Ausstellungsflächen und Workshopräume liegen nah beieinander. Das macht die Veranstaltung sehr kompakt und erlaubt unkomplizierte und intensive Gespräche zwischen den Teilnehmern.“
Den Startschuss zum diesjährigen „treffpunkt“ gab Wolfgang Grauthoff mit seinem Impulsvortrag unter dem Titel „Innovation und Erfolg – Das Ergebnis von Vertrauen und Identifikation“. Der Chef der HGM-Gruppe aus Ostwestfalen ist bereits mehrfach für seine innovative Unternehmensführung ausgezeichnet worden. „Das Thema Innovation ist die zentrale Botschaft dieses ‚treffpunktes‘“, bekräftigte Rainer Söntgerath, Vorsitzender des Fachverbandes Tischler NRW, zum Auftakt der Veranstaltung. „Das Tischlerhandwerk wird den zunehmenden Wettbewerb nur gewinnen können, wenn es die Signale des Marktes vor allen anderen aufgreift und umsetzt.“
Im Mittelpunkt des „treffpunktes“ stand der Marktplatz im Großen Saal. Dort präsentierten sich auf rund 3.000 Quadratmetern über 50 Zulieferunternehmen – von Maschinen- und Werkzeugherstellern über Holzhändler bis hin zu EDV-Spezialisten. Zusätzlich demonstrierten einige von ihnen ihre Produkte und Dienstleistungen auf der Aktionsbühne sehr anschaulich und praxisorientiert. Durch die kompakte und ungezwungene Atmosphäre ergaben sich zwischen Ausstellern und Besuchern zahlreiche konstruktive Gespräche – ein großer Pluspunkt des „treffpunktes“ gegenüber großen Messen, so die einhellige Meinung der Aussteller.
Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Workshops. Von Empfehlungsmarketing und Mitarbeitermotivation über den Einsatz von LED-Technik und der Nutzen von sozialen Netzwerken für Handwerker bis hin zu visueller Kommunikation: Insgesamt zehn unterschiedliche Themen wurden in jeweils drei Workshop-Staffeln aufbereitet, präsentiert und diskutiert. „Die Workshops sind für uns Betriebsinhaber stets von hohem Nutzen“, sagte Thorsten Kaltwasser, Obermeister der Tischlerinnung Bochum. „Die kompakten und leicht verständlichen Informationen dienen hervorragend als Impulse für neue Aktivitäten im eigenen Unternehmen.“ Sonderausstellungen zu den Themen Leichtbau, Gesundheitsmanagement, dem Netzwerk creatis sowie eine Marketing- und Ideenwerkstatt machten den treffpunkt zu einem Rund-um-Informationspaket.
Das Thema Innovationen spielte auch am zweiten Tag eine entscheidende Rolle. Zum Abschluss des „treffpunktes“ wurde in diesem Jahr erstmals der Alfred-Jacobi-Preis vergeben. Mit dem neuen Innovationspreis für das nordrhein-westfälische Tischlerhandwerk wurden Betriebe ausgezeichnet, die mit kreativen Ideen in den Bereichen „Umgang mit Kunden“ und „Personalmanagement“ punkten konnten. Aus insgesamt rund 30 Bewerbungen wurden in beiden Kategorien jeweils drei Sieger gekürt. Der Erstplatzierte erhielt ein Preisgeld von 3.000 Euro, die Zweit- und Drittplatzierte wurden jeweils mit 2.000 bzw. 1.000 Euro belohnt. Dieter Roxlau: „Die Beiträge des Innovationswettbewerbes beweisen, dass innovative Unternehmensführung im Tischlerhandwerk kein Einzelfall ist und vor allem auch von kleinen Betrieben umgesetzt werden kann.“
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