Wie im Leben, so zählen auch beim Hausbau nicht nur die inneren Werte – auch das Äußere muss passen. Lange vor der Einrichtung müssen sich Bauherren zunächst über das Erscheinungsbild ihres Hauses klar werden. Neben dem Architekturstil prägt vor allem die Gestaltung der Fassade den Gesamteindruck.
Die beliebtesten Eigenheimfassaden bestehen aus Putz, Klinker oder Holz. „Immer häufiger entscheiden sich Bauherren auch für eine Kombination aus diesen Materialien“, berichtet der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF), Dirk-Uwe Klaas. Bei Fertighäusern ist es möglich, die Haushülle nach Wunsch aus verschiedenen Elementen zu konfigurieren. Das Gesicht des Hauses, wie die Fassade oft genannt wird, gewinnt damit einen neuen, charakteristischen Ausdruck.
Die am weitesten verbreitete Fassade ist die Putzfassade. Darunter verbirgt sich eine bewährte Technik: So besteht der Wandaufbau bei einem Fertighaus aus mehreren Schichten, auf deren Äußere ein Armierungsgewebe und der Grundputz aufgebracht werden. Den Abschluss bildet dann der sogenannte Edelputz. Ähnlich wie die Lackschickten bei einer Autokarosserie haben auch die Putzschichten mehrere Funktionen: Sie schützen vor der Witterung, tragen zur Wärmedämmung bei und bestimmen maßgeblich die Optik. Dabei ist Putz nicht gleich Putz, die Gestaltungsmöglichkeiten sind nahezu grenzenlos. Schon mit der Farbgebung vom schlichten Weiß bis zu kräftigen Tönen lassen sich vielfältige Wirkungen erzielen. Hinzu kommt, dass sich auch die Struktur der Fassade von fein bis grobkörnig variieren lässt. So genannter Modellierputz lässt der Kreativität am Bau viel Freiraum.
Klinker ist typisch für den Norden. Das Verblendmauerwerk hat hier nicht nur eine lange architekturhistorische Tradition, es schützt das Eigenheim auch ganz handfest vor Wind und Wetter. Das ist der Hauptgrund, warum Klinker sich inzwischen auch in anderen Regionen Deutschlands als eine der beliebtesten Optionen für die Haushülle durchgesetzt hat. Bei Fertighäusern werden die Steinriemen auf ein Plattenmaterial aufgebracht, das als Abschluss vor die äußere Schicht der Wandkonstruktion gesetzt wird. Weil es die Verblendsteine in zahllosen Farben und Formen gibt, können sie neben ihrer robusten Anmutung auch individuelle Akzente bei der Gestaltung der Fassade setzen.
Holzfassaden gelten aus Ausdruck für Naturverbundenheit und Ursprünglichkeit. Doch auch modernen, technisch anspruchsvollen Energiesparhäusern steht die Holzverkleidung gut – und das nicht nur wegen der guten Umweltbilanz des Materials. So ist Holz ist für seine hervorragende Wärmedämmung bekannt. Fertighaus-Hersteller haben viel Erfahrung mit Holzkonstruktionen und nutzen die natürlichen Materialeigenschaften, um das Haus dauerhaft vor Feuchtigkeit und Kälte zu schützen. Aus der Ausstrahlung naturbelassenen Holzes allein entstehen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, egal ob als Verkleidung des gesamten Hauses oder auch in Form kleinerer Elemente, die einen schönen Kontrast zu Putzflächen ergeben. Auch farbige Holzfassaden, wie sie beispielsweise in Skandinavien beliebt sind, sind möglich.
Neueste Variante der Fassadengestaltung ist die so genannte Gebäudeintegrierte Photovoltaik. Dabei werden Solarmodule zur Stromerzeugung nicht auf dem Dach angebracht, sondern sind Bestandteil der Fassade. Die vertikal angeordneten Module sehen nicht nur futuristisch aus, sie verleihen der Haushülle eine zusätzliche Funktion als Energieerzeuger, zum Beispiel bei einem Plus-Energie-Haus in Fertigbauweise. Solche Fassadenanlagen werden mittels eines nicht sichtbaren Haltesystems angebracht. Damit wird es möglich, das Thema Energieeffizienz auf ästhetisch anspruchsvolle Weise in die Architektur des Hauses einzubeziehen.
Kommentar hinzufügen