Langsam geht der Sommer und damit die Zeit ausgiebiger Grillfeste und gemütlicher Kaffeekränzchen auf dem Balkon oder im Garten zu Ende. Die vielen Gäste, die in dieser Zeit das Haus oder die Wohnung betreten haben, bedeuteten nicht nur für die Gastgeber reichlich Stress: Auch die Parkettböden im Flur oder im Wohnzimmer mussten einiges aushalten. „Jetzt im Herbst ist die richtige Zeit, die Oberfläche des Holzbodens wieder auf Vordermann zu bringen. Denn nur mit der richtigen Pflege wird ein solcher Boden steinalt und bleibt dauerhaft schön“, bekräftigt Michael Schmid, Vorsitzender des Verbandes der deutschen Parkettindustrie (vdp).
Für die Grundreinigung des Parkettbodens reicht ein Staubsauger mit Parkettaufsatz, der zumeist als Zubehör beim Kauf dabei ist. Anschließend kann der Boden mit einem nur leicht feuchten, feinen und vor allem sauberen Wischmopp von anhaftendem Schmutz befreit werden. Ist der Parkettboden wieder sauber, beginnt die eigentliche Schönheitskur: Sie besteht aus der Pflege mit Lack oder Öl, passend zur Beschaffenheit der Parkettoberfläche.
Wenn der Parkettboden mit einer lackierten Oberfläche versehen ist, muss die gebrauchte Lackschicht geschliffen und neu versiegelt werden. „Das Versiegeln der Parkettoberfläche sollte dabei vom Fachmann ausgeführt werden“, empfiehlt Schmid. Beim Schleifen gehen nur wenige Zehntel-Millimeter der Holzdicke verloren. Nach dem Lackieren ist der Boden dann wieder vor Feuchtigkeit und Abrieb geschützt. „Dies ist da von Vorteil, wo Feuchtigkeit und Schmutz verstärkt auftreten.“ Bewährt hat sich Wasserlack, der wenige oder keine Lösungsmittel enthält und leicht zu verarbeiten ist. Er muss nach der Versiegelung etwa 48 Stunden aushärten.
Wer einen geölten Parkettboden besitzt, kann auch einzelne Stellen selbst nachölen, ohne die gesamte Bodenfläche behandeln zu müssen. So lassen sich stark genutzte Bereiche wie der Flur, der Durchgangsbereich im Wohnzimmer oder der Bereich rund um den Schreibtischstuhl im Büro separat erneuern, was eine große Arbeitserleichterung bedeutet. „Das Ölen verhindert, dass Flüssigkeiten in die Holzoberfläche einsickern können, bildet darauf aber keinen Film wie das Versiegeln“, erklärt Schmid. Die offenen Poren des Holzes können Luftfeuchtigkeit ungehindert aufnehmen und abgeben, was sich positiv auf das Raumklima auswirkt. Geöltes Parkett sollte zwei bis drei Mal im Jahr mit einem speziellen Pflegeöl nachbehandelt werden. „Egal ob Lack oder Öl: Mit der richtigen Pflege wird ein Holzfußboden steinalt und bleibt gleichzeitig schön wie am ersten Tag“, so Parkettexperte Schmid.
Im Falle von kleineren Beschädigungen, wie sie beim Herunterfallen von Gegenständen entstehen können, kann mit etwas Geschick und den richtigen Hilfsmitteln das Übel selbst repariert werden. Besonders bei tieferen Kratzern ist dies auch dringend nötig, da Flüssigkeiten in die Oberfläche eindringen und daraus schwerwiegendere Folgeschäden resultieren können. „Speziell für den Endverbraucher zusammengestellte Reparatursets beinhalten alle nötigen Hilfsmittel, die auch von Laien einfach zu handhaben sind“, empfiehlt Schmid. Im Angebot dabei sind auch verschiedenfarbige Wachse, die entsprechend der jeweiligen Oberfläche so gemischt werden können, dass die ausgebesserte Stelle beim Betrachter kaum negativ ins Auge fällt. Unschönen Kratzern, die beim Verschieben von Möbeln auftreten, könne, laut Schmid, zudem durch den Einsatz von Filzgleitern vorgebeugt werden. Im Fachhandel sind mittlerweile für nahezu jeden Tisch- und Stuhlfuß die passenden Möbelgleiter erhältlich. (vdp/hb)
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