Pfleiderer und Gläubiger unterschreiben Verträge zur finanziellen Restrukturierung



Die Pfleiderer AG hat sich mit ihren Gläubigern auf die finanziellen Modalitäten der Restrukturierung des Konzerns geeinigt. Die dazugehörigen Verträge wurden von allen Gläubigern unterschrieben. Die Inhalte der Verträge entsprechen den bereits am 26. April 2011 bekannt gegebenen Eckpunkten. Damit befindet sich die finanzielle Restrukturierung des Konzerns weiter voll im Zeitplan.

Hans H. Overdiek, Vorstandsvorsitzender der Pfleiderer AG: „Das ist ein guter Tag für Pfleiderer. Durch die Einigung mit unseren Gläubigern ist nun das Fundament gelegt, um dem Unternehmen wieder eine solide Finanz- und Kapitalausstattung zu verschaffen. Die Umsetzung des Konzepts wird zu einer massiven Entschuldung führen, die uns neuen Handlungsspielraum gibt. Wir haben nun die Chance, die operative Restrukturierung unseres Konzerns voranzutreiben und erfolgreich abzuschließen.“

Hans-Joachim Ziems, Vorstand Restrukturierung: „Der erhebliche Forderungsverzicht unserer Finanzgläubiger ist davon abhängig, dass die Hybridanleihegläubiger und die Aktionäre den vorgeschlagenen Maßnahmen ohne Vorbehalte zustimmen. Dafür werden wir in den kommenden Wochen und Monaten mit aller Kraft werben. Denn das Rettungskonzept ist für Pfleiderer mit seinen mehr als 5000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ohne Alternative. Seine Umsetzung ist im Interesse aller Beteiligten.“

Wesentliche Punkte der finanziellen Restrukturierung
Das Restrukturierungskonzept umfasst einen Forderungsverzicht der Gläubiger auf die Finanzverbindlichkeiten des Konzerns (ohne den separaten Finanzierungskreis Osteuropa) in Höhe von 40 % der in Anspruch genommenen Linien. Hinzu kommt ein Teil der aufgelaufenen Zinsen und Gebühren. Dies entspricht einem Betrag von insgesamt rund 380 Mio. Euro.
Die Gläubiger stellen der Gesellschaft im Mai 2011 zudem einen zusätzlichen Kreditrahmen von 100 Mio. Euro als erstrangig besichertes Darlehen („Super Senior“) zur Verfügung. Das Super Senior-Darlehen soll nach Durchführung der geplanten Kapitalmaßnahmen zur Hälfte wieder zurückgeführt werden.
Vorstand und Aufsichtsrat werden einer außerordentlichen Hauptversammlung, die voraussichtlich in der zweiten Hälfte Juli 2011 stattfinden wird, einen massiven Kapitalschnitt vorschlagen. Dieser wird dazu führen, dass die Aktionäre zunächst nur noch ca. 1 % des bisherigen Grundkapitals halten werden; sie haben aber die Möglichkeit, im Zuge einer Kapitalerhöhung den Anteil auf bis zu 16 % aufzustocken.
Zur Wiederherstellung einer soliden Eigenkapitalbasis ist anschließend eine Barkapitalerhöhung mit einem Mittelzufluss von bis zu 100 Mio. Euro geplant. Davon sollen 60 Mio. Euro von den Gläubigern erbracht werden, während 40 Mio. Euro von den Aktionären der Pfleiderer AG oder sonstigen Dritten finanziert werden sollen.
Die Gläubiger sind zudem bereit, in Höhe jenes Teils der Kapitalerhöhung, der von den Aktionären oder sonstigen Dritten nicht erbracht wird, einen weiteren erstrangigen Kredit („Super Senior“) von bis zu 40 Mio. Euro zur Verfügung zu stellen. Damit ist der vorgesehene Mittelzufluss von 100 Mio. Euro in jedem Fall gesichert.
Nach Vollzug der Kapitalerhöhung sollen die Gläubiger mindestens 80 % am erhöhten Grundkapital der Pfleiderer AG halten. Dieser Anteil kann sich in dem Maße erhöhen, in dem weder die bisherigen Altaktionäre noch Dritte die auf sie entfallenden Aktien an der Kapitalerhöhung zeichnen. Die Mehrheitsposition reflektiert den signifikanten Forderungsverzicht und die Garantie des Mittelzuflusses durch den Super Senior-Kredit in Höhe von bis zu 40 Mio. Euro. Die Aktionäre können ihren Anteil am Grundkapital durch Zeichnung des auf sie entfallenden Anteils an der Kapitalerhöhung gegen eine Bareinlage von bis zu 40 Mio. Euro um bis zu 15 % von 1 % auf bis zu 16 % erhöhen.
Die Inhaber der 2007 begebenen Hybridanleihe mit einem Nominalvolumen von 275 Mio. Euro sollen auf ihre Rechte vollständig verzichten und im Gegenzug mit 4 % am Grundkapital nach der Kapitalerhöhung beteiligt werden. Dies entspricht inklusive der aufgelaufenen nicht gezahlten Zinsen einer weiteren Entschuldung um rund 340 Mio. Euro.
Gläubiger, die auf 40 % ihrer Forderungen verzichten, sich aber nicht an der Kapitalerhöhung beteiligen wollen, erhalten Optionsanleihen, die unter bestimmten Bedingungen in Aktien gewandelt werden können.
Autor:
Holzi am 13. Mai 2011 um 05:22 Uhr
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