Naturerbe-Tochter der DBU übernimmt drei weitere Naturschutzflächen



Rund 600 Hektar Naturschutzflächen in Niedersachsen sind jetzt in ihrem Bestand für die Zukunft dauerhaft gesichert: Mit der Unterzeichnung der Notarverträge übernahm die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die DBU Naturerbe GmbH, die Flächen Dammer Berge, Wohlder Wiesen und Beienroder Holz von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern vor Ort verantwortet sie die Naturschutzmaßnahmen. „Der Erhalt und die Pflege des Nationalen Naturerbes sind die zentralen Aufgaben der DBU-Tochter“, betont Josef Feldmann, Prokurist der Naturerbe-Tochter der DBU. „Als Treuhänder für das Nationale Naturerbe möchten wir die Flächen möglichst in einem naturschutzfachlich optimierten Zustand nachfolgenden Generationen übergeben“, so Feldmann.

Waldinsel inmitten von Äckern

Die 143 Hektar große DBU-Naturerbefläche Dammer Berge im Oldenburger Münsterland im Landkreis Vechta ist ein Teil der Waldinsel inmitten einer von Äckern geprägten Landschaft. Heimische Laubwälder und aufgeforstete Nadelwälder sind hier zu finden sowie kleine Offenlandflächen. Dies macht die Fläche interessant für verschiedene Fledermausarten. Eine bedeutende Anzahl hat dort ihr Sommer- und Winterquartier. Auch der seltene Hirschkäfer findet auf der Fläche passenden Lebensraum.

Pfeifengraswiesen und Vogelbrutgebiet

Mit der 308 Hektar großen DBU-Naturerbefläche Wohlder Wiesen im Landkreis Wolfenbüttel übernimmt die DBU-Tochter Verantwortung für ein bedeutsames Wiesenvogelbrutgebiet; Wachtelkönig und Braunkehlchen sind hier zu Hause, und auch Amphibien fühlen sich in den Feuchtbiotopen und nährstoffarmen Gewässern wohl. Landschaftsprägend sind Pfeifengraswiesen, die aufgrund ihrer hohen Anteile von Rote-Listen-Arten unter einem besonderen Schutzstatus stehen und in Norddeutschland selten zu finden sind.

Totholzreiche Laubwälder, Bunker und Fledermäuse

Ganz in der Nähe im Landkreis Helmstedt befindet sich das Beienroder Holz, eine 167 Hektar große Naturerbefläche mit altem Waldbestand. Die totholzreichen Laubwälder aus Buchen, Eichen und teilweise Erlen bieten besonderen Vogel- und Käferarten einen Lebensraum. In den vielen alten Bunkeranlagen auf dem Gelände findet eine große Anzahl von Fledermäusen geeignete Plätze für ihre Wochenstuben und Überwinterung.

Kompetente Ansprechpartner vor Ort

Ansprechpartner vor Ort sind die Revierleiter des Bundesforsts, Wolfgang Hartmann für das DBU Naturerbe Dammer Berge und Achim Hördler für die beiden DBU-Naturerbeflächen Wohlder Wiesen und Beienroder Holz.

Flächenentwicklung: Leitbilder und Naturerbe-Entwicklungspläne

Die DBU-Naturerbeflächen zu erhalten und gegebenenfalls zu optimieren, hat die Naturerbe-Tochter der DBU in ihren Leitlinien zur Flächenentwicklung festgeschrieben. Einzelheiten werden Naturerbe-Entwicklungspläne beschreiben, die die in den Flächen geplanten Maßnahmen in einem offenen und transparenten Prozess unter Einbeziehung lokaler Behörden und Interessensgruppen festlegen. Aufgrund ihrer Komplexität werden diese mittelfristig erstellt und dann umgesetzt.

Treuhänderin für das Nationale Naturerbe

Die DBU-Naturerbeflächen Dammer Berge, Beienroder Holz und Wohlder Wiesen sind drei von insgesamt 47 bedeutsamen Flächen in Deutschland, die die Naturerbe-Tochter der DBU seit 2009 sukzessive vom Bund übernimmt. Die entsprechenden Rahmenverträge schloss die DBU-Tochter mit der BImA im Mai 2008 für die erste Tranche mit rund 45.000 Hektar sowie im Mai 2013 für die zweite Tranche mit rund 15.000 Hektar ab. Auf den insgesamt rund 60.000 Hektar in neun Bundesländern sollen offene Lebensräume mit ihren oft seltenen Arten durch zielgerichtete Pflege bewahrt, naturnahe Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff zu Wildnis entwickelt, artenarme Forste in naturnahe Wälder überführt und Feuchtgebiete sowie Fließ- und Stillgewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden.

Unterstützung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt

Die Naturerbe-Tochter trage damit wesentlich zum angestrebten Ziel bei, mindestens zwei Prozent der Landesfläche Deutschlands wieder in Wildnisgebiete zurück zu verwandeln, so Feldmann. Das Bundeskabinett habe mit der Verabschiedung der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ 2007 deren große Bedeutung für das menschliche Leben betont. Außerdem werde das Ziel unterstützt, wertvolle Lebensräume für gefährdete Tier- und Pflanzenarten langfristig zu erhalten.

Autor:
Holzi am 07. Aug. 2014 um 09:59 Uhr
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