Als Schreiner braucht man nicht nur handwerkliches Geschick und technisches Verständnis, sondern auch clevere Ideen und viel Phantasie. Dass sie all diese Komponenten mitbringen, haben die Auszubildenden im Schreinerhandwerk auch in diesem Jahr wieder mit ihren vielseitigen Beiträgen im Lehrlingswettbewerb von Schreiner rheinland-pfalz bewiesen. Unter dem Motto „BrettSpiel“ waren alle Auszubildenden im zweiten Lehrjahr aufgerufen, eigenständig kreative Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Insgesamt reichten 18 angehende Schreiner aus ganz Rheinland-Pfalz ihre Entwürfe ein. Die auf Basis der Entwürfe gefertigten Exponate konnten drei Wochen lang im Kinopolis in Koblenz von interessierten Besuchern begutachtet und bewertet werden. Eine Jury, bestehend aus Alexandra Birk-Märker, Fachlehrerin an der Carl-Burger-Schule Mayen, und Michael Oster von der IKK Südwest bewertete die Stücke und vergab die Plätze. Bei der Siegerehrung am 22. Juni wurden die drei besten Arbeiten prämiert und ein Publikumspreis vergeben.
Der erste Platz ging an Nils Eichhorn aus Jugenheim (Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Frank Baumeister, Klein-Winternheim) für sein mobiles Mühle/Schach-Spiel inklusive passender Wikingerstühle in einfacher Steckvariante, die der Nutzer in einem selbstgenähten Rucksack aus Stoff und Rolladengurten verstauen und transportieren kann. Die Jury begeisterte die zweideutige Auslegung des Mottos, da Eichhorn sowohl ein Brettspiel konzipierte als auch das „Spiel mit den Brettern“ handwerklich gekonnt umsetzte.
Christoph Kunze aus Mainz (Ausbildungsbetrieb: Holzwerkstätte König, Budenheim) errang mit seinem Wandboard aus Nussbaum, Ahorn und weißlackierter MDF-Platte den 2. Platz des Lehrlingswettbewerbs. Auf den ersten Blick ist das Möbel ein gewöhnliches Wandregal, dem erst durch das Bewegen der Bretter seine spielerische Funktion entlockt wird. Die Jury lobte außerdem die dezente Arbeit mit Materialien und Farben.
Den dritten Platz belegte David Schuh aus Zemmer (Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Gorgeneck, Trier) für sein Exponat „Shots versenken“ als eine jugendliche Interpretation des Spiels „Schiffe versenken“. Der Koffer aus Eiche mit den schlichten in die Deckel eingefräßten Spielflächen überzeugte die Jury durch die originelle Auslegung des Mottos.
Die Besucher des Kinopolis durfte über den Zeitraum der Ausstellung Stimmen für ihren Favoriten abgeben. Besonders begeisterte das Stück von Arthur Kulikow aus Trier-Pfalzel (Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Gorgeneck, Trier), der einen Spiel- und Couchtisch mit dem Leiterspiel entwarf und dafür mit dem Publikumspreis belohnt wurde.
Wolfram Lehnen, stellv. Landesinnungsmeister Schreinerrheinland-pfalz gratulierte allen Teilnehmern und bezeichnete alle als Gewinner. Er sei begeistert von der individuellen Auslegung des Mottos, den phantasievollen Ideen der Auszubildenden und der handwerklichen Umsetzung. Lehner machte den angehenden Schreinern auch Mut vor dem letzten Lehrjahr und den anschließenden Gesellenprüfungen: „Wer am Leistungswettbewerb teilgenommen und damit sein Geschick und Kreativität bewiesen hat, der muss sich vor dem Gesellenstück nicht fürchten.“
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