Der Gründungsdirektor des Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Klaus Töpfer, hielt die traditionelle Weihnachtsvorlesung an der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina am Dienstag, 10. Dezember 2013 in Halle. Unter dem Titel „Hans Carl von Carlowitz ‚Sylvicultura oeconomica‘ – 300 Jahre Nachhaltigkeit“ spricht der ehemalige Bundesumweltminister über erste Überlegungen zum nachhaltigen Wirtschaften zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Ausgehend davon geht Töpfer auf die Bedeutung der Nachhaltigkeit in der Gegenwart ein und schlägt einen Bogen in die Zukunft unserer Gesellschaft.
Nachhaltigkeit war bereits vor 300 Jahren ein Thema. Hans Carl von Carlowitz, Oberberghauptmann in den Diensten des „Sachsenkönigs“ August des Starken, war es, der in einem Buch über Forstwirtschaft im Jahr 1713 zum ersten Mal den Begriff „nachhaltend“ verwendet hat. Anlass für das Werk „Sylvicultura oeconomica“ war eine Rohstoffkrise. Aufgrund des intensiven Silberbergbaus im Erzgebirge war Holz, ein damals entscheidender Rohstoff im Erzabbau, knapp geworden. Von Carlowitz mahnte deshalb in seinem Buch, nur so viel Holz aus den Wäldern zu ernten, wie in gleicher Zeit nachwachsen kann. Eine in diesem Sinne nachhaltige Waldbewirtschaftung ergab sich damals also aus der ökonomischen Rationalität.
Klaus Töpfer nimmt das 300-jährige Jubiläum des Buches von Hans Carl von Carlowitz zum Anlass, an diese Mahnung zum nachhaltigen Wirtschaften zu erinnern. Sie ist aktueller denn je. Die Erforschung von Wegen zu einer global nachhaltigen Entwicklung ist eine entscheidende Herausforderung für eine friedliche Gestaltung der Zukunft.
Klaus Töpfer ist Gründungsdirektor und derzeitiger Exekutivdirektor am Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam. Zu den zahlreichen öffentlichen Ämtern, die er innehatte, zählen sein Wirken als Chef des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (1998 - 2006) und das Amt des Bundesumweltministers (1987 - 1994).
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