Forschung zu erneuerbaren Energien und Energieholzanbau verknüpft mit der Nutzung von geklärten Abwässern setzen derzeit Wissenschaftler des Projekts ELaN in Zusammenarbeit mit den Berliner Stadtgütern GmbH um:
Auf den ehemaligen Rieselfeldern Wansdorf im Nordosten von Berlin, nahe Henningsdorf, wurden im April diesen Jahres fünf Hektar Kurzumtriebsplantagen angelegt. Seit Anfang Mai werden dort verschiedene Teilabschnitte der an sich sehr trockenen Versuchsfläche unterschiedlich stark, aber bedarfsgerecht mit gereinigtem Abwasser des nahegelegenen Klärwerks Wansdorf beregnet.
Auf der Versuchsfläche in Wansdorf wird einerseits untersucht, ob sich die ehemaligen Rieselfelder als belastete Standorte für den Anbau von Kurzumtriebsplantagen eignen und welche Wassermenge die Pflanzen für ein optimales Wachstum benötigen. Dazu wird in regelmäßigen Abständen das Wachstum in den verschiedenen Bewässerungsstufen gemessen. Nach mehreren Jahren wird das Holz auf Inhaltstoffe untersucht, um festzustellen, ob die Pflanzen durch Schadstoffbindung zur Bodensanierung des Standorts beitragen können.
Andererseits wird durch Grund- und Sickerwasseruntersuchungen geprüft, ob die Bewässerung mit Klarwasser aus dem Vorfluter des Klärwerks Wansdorf keine negativen Auswirkungen auf den Grundwasserleiter unterhalb der Pflanzung hat. Sensible Bewässerungssteuerung und Feuchtefühler im Boden sollen sicherstellen, dass nicht mehr Wasser auf der Fläche ausgebracht wird, als die Weiden, Pappeln, Erlen und Robinien aufnehmen können.
Eigentümer wie Betreiber der Kurzumtriebsplantagen und der neu installierten Bewässerungsanlage auf den ehemaligen Rieselfeldern Wansdorf ist die Berliner Stadtgüter GmbH in Kooperation mit der Co:bios Energie GmbH und der Klärwerk Wansdorf GmbH. Die wissenschaftliche Betreuung findet in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung (FH) Eberswalde (HNE) im Rahmen des Projekts ELaN statt, das vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. koordiniert wird.
Kurzumtriebsplantagen - kurz KUP - sind Pflanzungen schnellwachsender Baumarten wie Pappel und Weide, aber auch Erle und Robinie, die in wenigen Jahren mehrere Meter hoch wachsen können. Das in Wansdorf produzierte Holz soll nach voraussichtlich drei Jahren geerntet und zu Hackschnitzeln verarbeitet werden. Anschließend nutzt es das Biomasseheizkraftwerk Henningsdorf zur Energieproduktion durch Verbrennung. Nach der Ernte treiben die Pflanzen wieder aus und können in der Folge wiederholt genutzt werden.
Das Verbundprojekt ELaN beschäftigt sich mit der Entwicklung neuer Landmanagementkonzepte für das Berliner Umland und Brandenburg durch eine nachhaltige Wasser- und Stoffnutzung.
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