Mit seinem Motto „Möbelfertigung vom Ein-Mann-Betrieb bis zum Objekteinrichter“ griff der diesjährige Rheinland-Pfälzische Möbel- und Innenausbautag erneut ein aktuelles Thema auf und bot den Teilnehmern so wertvollen Erkenntnisgewinn. Die zum fünften Mal ausgerichtete Fachtagung fand auch in diesem Jahr im Wasems Kloster Engeltal in Ingelheim statt. Angelehnt an den hochaktuellen Begriff „Industrie 4.0“ drehten sich die Vorträge des Tages um das „Handwerk 4.0“.
Konzipiert wurde die Veranstaltung federführend von der Fachgruppe Möbel- und Innenausbau unter ihrem Vorsitzenden Lothar Gasber. Dr. Harry Krischer, Betriebstechnischer Berater des Verbandes Schreinerrheinland-pfalz, moderierte den Möbeltag.
Im Mittelpunkt standen kreative Formen digitaler und prozessualer Arbeitsprozesse sowie der Einsatz unterschiedlicher CAD-Systeme und ihre Anwendung im Entwurfsprozess. Das Ziel war ganzheitliches Verständnis der gesamten Prozesskette bis hin zur Erstellung von Prototypen unter Berücksichtigung technischer, konstruktiver, materieller und produktionsbedingter Aspekte.
Den Auftakt machte Christoph Krause, Geschäftsführer des Designzentrums der HWK Koblenz, der mit seiner publikumswirksamen Vortragsweise einen aufschlussreichen Einblick in künftige Designansprüche der Kunden gab. Auch die sich daraus ableitenden Anforderungen an die Betriebe und deren Ausstattung skizzierte er.
Im Anschluss referierte Professor Martin Schroth von der Hochschule für angewandte Wissenschaft Trier, Lehrstuhlinhaber für Innenarchitektur, über komplexe Raum- und Möbelstrukturen. Sein interessanter Vortrag ließ erahnen, welche Komplexität an Fertigungstiefe das Tischlerhandwerk künftig zu bewältigen hat.
Der zweite Teil der Vortragsreihe drehte sich um die organisatorische Umsetzung des Schlagwortes Handwerk 4.0 – von der Arbeitsvorbereitung bis hin zu den Werkstattprozessen. Jürgen Gerhartz, als Unternehmensberater für Betriebe der Holzbe- und Verarbeitung ein ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet, erläuterte den Teilnehmern die Problematiken von Engpässen in der Arbeitsvorbereitung und Lösungsansätze durch die digitale Fertigung.
Den Nachmittag gestalteten die Vorträge der Firma Homag. Die Verkaufsleiter Manfred Elit und Thomas Fischer entwarfen in einem hochinteressanten Vortrag die Vision, wie die Tischlerwerkstatt der Zukunft ausgestattet sein kann.
Durch die zahlreichen Aussteller, die mit ihren Neuvorstellungen die Veranstaltung abrundeten, wurde der 5. Rheinland- Pfälzische Möbel- und Innenausbautag zu einer gelungenen Veranstaltung.
Comments
Die Möbelindustrie stand/steht vor hohen Herausforderungen, ich denke, dass Industrie/Handwerk 4.0 bei der Produktivität und damit zur Arbeitsplatzsicherung beitragen kann. Das waren sicherlich sehr interessante Vorträge, schade, dass die nicht online verfügbar sind.
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Erkan um 19:41 UhrKommentar hinzufügen