1,5 Millionen Euro für Immobilienlehre und -forschung an der HAWK



Gerhard K. Kemper ist Experte für Einzelhandelsimmobilien mit mehr als 25 Jahren Branchenerfahrung. Seit 2009 gibt er an der HAWK in Holzminden sein Wissen weiter, 2012 wurde er zum Honorarprofessor ernannt. Jetzt stiftet Kemper 1,5 Millionen Euro und gründet die Kemper-Stiftung für Immobilienlehre und -forschung. Gefördert werden zukünftig Ausbildung und Lehre im Rahmen der immobilienwirtschaftlichen Studiengänge an der HAWK in Holzminden.

„Schul- und Hochschulbildung vermitteln den Menschen nicht nur Wissen, sondern vor allem Abstraktionsfähigkeit, Urteilsvermögen und unabhängiges Denken. Diese Fähigkeiten werden auch in der Immobilienwirtschaft benötigt. Zudem wird dort neben Theorie und Praxisbezug auch eine internationale Ausrichtung immer wichtiger“, erklärt Gerhard K. Kemper. Und er weiß, wovon er spricht: Schon als Kemper seine Lehrtätigkeit an der HAWK aufnimmt, ist er mehr als 20 Jahre in der Immobilienwirtschaft erfolgreich.

Nach einer Banklehre und dem Studium in Kanada arbeitet er zunächst bei namhaften Unternehmen in Nordamerika. 1990 kehrt er nach Deutschland zurück und nimmt seine Arbeit in der Geschäftsleitung des Familienunternehmens Kemper’s auf. Bis er das auf Einzelhandelsimmobilien spezialisierte Maklerunternehmen 2008 an Jones Lang LaSalle verkauft, hat die Kemper’s Gruppe ihre Mitarbeiterzahl verfünffacht und den Umsatz auf 38 Millionen Euro pro Jahr verzehnfacht.

Seitdem widmet sich Kemper neben seinem Beratungsunternehmen GEKA KEMPER GmbH auch ehrenamtlichen Aufgaben: 2010 wird er zum Beispiel in den deutschen Vorstand der Royal Institution of Chartered Surveyors, einem renommierten internationalen Netzwerk der Immobilienbranche, berufen – auch dies eine Verbindung, die Kemper nach Holzminden mitbringt.

Die eigene Erfahrung im Rahmen von Lehre und Forschung weiterzugeben ist allerdings nur das eine Ziel für den heute 64-Jährigen: „Gute Lehre und Forschung brauchen auch finanzielle Ressourcen. Die Stiftung soll internationale Aktivitäten unterstützen und so den jungen Studierenden zugutekommen.“ Deshalb stellt er ein Stiftungsvolumen von 1,5 Millionen Euro zur Verfügung und gründet die gemeinnützige Kemper-Stiftung für Immobilienlehre und -forschung, die jetzt während einer Feierstunde im Lichthof der HAWK vorgestellt wurde.

HAWK-Präsidentin Prof. Dr. Christiane Dienel würdigte dabei das bürgerschaftliche Engagement Kempers: „Ihre Stiftung ist ein Ritterschlag für die HAWK.“ Dienel hob besonders das Engagement Kempers in der Lehre hervor, das sich in begeisterten studentischen Kommentaren in der Lehrevaluation niederschlage. Ein Kommentar von vielen ähnlichen: „Wie bereits im vorigen Semester stellt dieses Projekt aus meiner Sicht sowohl den interessantesten Bereich des Master-Studiengangs als auch den lehrreichsten dar. Mit Hilfe toller Exkursionen wird das Studium spannend, praxisnah und informativ gestaltet.“

Prof. Dr. Alexandra Engel, Dekanin der Fakultät in Holzminden, dankte Kemper: „Sie motivieren uns, Sie feuern uns an, Sie sind einer von uns. Die immobilienwirtschaftlichen Studiengänge sind eine bedeutende Säule an unserer Fakultät. Ihre Stiftung wird dazu beitragen, dass wir in Deutschland noch sichtbarer werden.“

Für den Landkreis Holzminden würdigte die Stellvertretende Landrätin Sabine Tippelt die Stiftung, für die Stadt Holzminden sprach Bürgermeister Jürgen Daul seinen Dank aus und aus Sicht der Immobilienbranche ordnete Dr. Gisbert Vogt, ebenfalls Honorarprofessor an der HAWK, die Stiftung ein.

Der Vorstand

Gerhard Kemper nimmt zukünftig den Vorsitz der Stiftung ein. Daneben konnte der Stifter Prof. Dr. Rainer Vahland und Prof. Dr. Jens Oeljeschlager für den Vorstand gewinnen. Nicht nur jahrelange Branchenexpertise, sondern auch eine besondere Verbindung zum Standort und zur Entwicklung der Studiengänge sind damit sicher: Als Initiator und Gründer des Studienangebots gestaltete und begleitete Prof. Dr. Rainer Vahland die Studiengänge in den letzten 15 Jahren. Prof. Dr. Jens Oeljeschlager, heute Studiendekan im Bereich Management, zählt ebenfalls zu den Lehrenden der ersten Stunde.

Förderbedingungen

Zweck der Stiftung ist die Förderung der Erziehungs-, Volks- und Berufsbildung. Dazu zählen auch die Studentenhilfe sowie die Förderung von Wissenschaft und Forschung. Besonderes Bestreben der Stiftung ist es, die Internationalisierung der Forschung im Bereich des Bauens, Erhaltens und Bewirtschaftens von Immobilien in Zusammenarbeit mit der HAWK zu unterstützen. Gefördert werden in diesem Zusammenhang zum einen Studierende, die herausragende Leistungen im Studium oder Beruf erwarten lassen oder diese bereits gezeigt haben. Zum anderen unterstützt die Stiftung verschiedene Projekte. Dies können Bachelor- und Masterarbeiten, Promotionsvorhaben und Forschungsprojekte, aber auch Exkursionen, Messebesuche und -beteiligungen oder Auslandssemester sein. Die ersten Förderungen starten zum nächsten Wintersemester.

Die Stiftung unterstützt ausschließlich HAWK-Angehörige mit direktem (Projekt-)Bezug zu dem immobilienwirtschaftlichen Bachelor- und Masterstudiengang in Holzminden. Damit bauen die Holzmindener Studiengänge ihre ohnehin schon hohe Attraktivität für Studieninteressierte weiter aus.

Auswahlkriterien: von akademischen Leistungen bis hin zu persönlichen Lebensumständen

Welche Studierenden oder Projekte anschließend durch die Kemper-Stiftung für Immobilienlehre und -forschung gefördert werden, entscheidet sich anhand verschiedener Auswahlkriterien. Neben der akademischen Leistung des/der Studierenden sind die internationale Ausrichtung sowie die wissenschaftliche und wirtschaftliche Relevanz des Projekts oder Vorhabens ausschlaggebend. Genauso spielt aber auch die Bedürftigkeit des Antragstellers bzw. der Antragstellerin eine Rolle.

Zusätzlich erfolgt anschließend eine Gesamtbetrachtung der Leistungsfähigkeit und des Engagements des Bewerbers bzw. der Bewerberin. Auch weitere Umstände fließen an dieser Stelle in die Entscheidung ein: Können zum Beispiel besondere Erfolge, Auszeichnungen, eine vorangegangene Berufstätigkeit oder Praktika nachgewiesen werden? Engagiert sich jemand hochschulpolitisch oder außerhalb der Hochschule und des Fachs? All das bringt Pluspunkte. Besondere Berücksichtigung finden zudem persönliche oder familiäre Umstände wie etwa Behinderungen, Krankheiten, die Betreuung eigener Kinder oder pflegebedürftiger Familienangehöriger, die soziale Herkunft oder ein Migrationshintergrund.

Alle Kriterien sowie einen Überblick über ihre Handlungsfelder bietet die Kemper-Stiftung für Immobilienlehre und -forschung unter www.kemper-stiftung.de

Autor:
Holzi am 12. Mär. 2015 um 11:23 Uhr
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