Spaltschindel

Die Herstellung von Spaltschindeln erfolgt in den verschiedenen Stammgebieten nicht in einheitlichen Weise. Auch die benutzen Arbeitsgeräte weisen gebietlich gewisse
Eigentümlichkeiten auf; das Prinzip ist aber überall das gleiche. Die geeigneten Rundhölzer werden zunächst auf Schindellänge abgelängt. Schindeln werden in recht verschiedenen Längen hergestellt. Die abgelängten Rundlinge werden durch radiales Spalten halbiert und geviertelt. Aus den Vierteln oder noch kleineren Teilstücken werden alsdann mit Spaltklamm ( Spaltmesser ) und Holzschlegel (siehe Bild unten ) die einzelnen Schindeln abgeschlagen.

Links sieht man das Herstellen von handgespaltenen Schindeln. Durch radiales Aufspalten wird
das Rundholz in Teilstücke zerlegt. Die einzelnen Schindeln werden mit Spaltklamm in Markstrahlrichtung abgetrennt.
Dieses Abspalten erfolgt im Alpenvorland unter Verwendung eines für diesen Zweck konstruierten Schindelklotzes ( Hockstock ), in dem die zu spaltenden Stücke eingesetzt werden. In manchen Gegenden sind auch große Schindelspaltmesser mit Handhebeldruck im Gebrauch. Das Vorhandensein kleinerer Äste im Holz beeinträchtigt die Eignung zur Schindelherstellung im allgemeinen nicht; Stücke mit größeren Ästen hingegen sind unbrauchbar.

Den letzten Schliff erhalten die abgespaltenen Schindelbrettchen mit dem Ziehmesser, wozu sie Stück für Stück in eine Schnitzbank allgemeinüblicher Konstruktion eingespannt werden. Diese Nachbearbeitung erfolgt auf den Breitseiten zumeist etwas keilig; die Schmalseiten werden parallel zugeschnitten. Sollen die Schindeln von Hand mit Nut hergestellt werden ( Nutschindeln), so bedient man sich hierzu des Gradmessers, doch wird diese Bearbeitung heute zumeist maschinell ausgeführt.
In den Herstellländern zum Beispiel bedient man sich hierzu automatisch arbeitender vierseitiger Hobelmaschinen, die eine Bearbeitung verschieden breiter Schindeln ohne Unterbrechung ermöglichen. Zuerst wird die untere Seite gehobelt, dann die obere; anschließend erfolgt das Nuten der linken Kante. Danach wird die Schindel durch eine etwa 30°schräg gestellte Walze nach der
rechten Anschlagseite gezogen ( geschnellt ), wo die rechte Kante die keilige Feder erhält. Die fertigen Schindeln werden zuletzt ausgezählt und gebündelt.

Die Literatur und Quellen aus den die Texte entstanden sind, findet man unter Literaturnachweis



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