Holzspanwerkstoffe werden aus Holzspänen und Kunstharzklebstoff unter Einwirkung von Wärme und Druck hergestellt.
Arten von Holzspanwerkstoffen:
- Flachpreßplatten (FPY): Holzspanplatten, bei denen die Späne hauptsächlich parallel zur Plattenebene liegen. Je nach Witterungsbeständigkeit der Verleimung verwendet man Flachpreßplatten im Möbelbau, Innenausbau, Ausbau von Feuchträumen, als Fußbodenunterböden, Dachauskleidungen u.ä. Nach dem Schichtaufbau unterscheidet man:
- Einschichtplatten: eine gleichmäßige Späneschicht
- Dreischichtplatten und Mehrschichtplatten: losere Mittelschichten und dichtere Deckschichten, dadurch höhere Biegefestigkeit
- Platten mit allmählichem Übergang in der Struktur: wurf- oder windgeschichtete Holzspanplatten mit dünneren und leichteren Spänen in den Außenschichten und dickeren und schwereren Spänen in Mittelschicht
- Flachpreßplatten (FPO): besonders feinspanige Oberfläche läßt Direktlackierung, Preßbeschichtung oder Folienkaschierung zu
Besondere Flachpreßplatten:
- Leichte Flachpreßplatten (LF): Akustikplatten
- Langspanplatten (OSB-Platten): mehrschichtige Platten aus langen, schlanken und ausgerichteten Spänen mit vorbestimmter Dicke und Form. Verwendung als Bauplatten oder als Ersatz für Sperrholz
- Kunststoffbeschichtete Flachpreßplatten (KF): mehrschichtige, höher verdichtete Spanplatte mit dekorativen kunstharzgetränkten Deckschichten
- Strangpreßplatten: Holzspanplatten, bei denen die Späne durch das Strangpreßverfahren rechtwinklig zur Plattenebene liegen. Beim Strangpreßverfahren werden Holzspäne in einen beheizten Preßkanal gestopft, in dem die Spanmasse verdichtet und verleimt wird. Bei diesem Verfahren können auch Holzabfälle und Sägemehl verwendet werden. Man verwendet Strangpreßplatten als Rohplatten in Türen und Wandelementen, für Verkleidungen im Innenausbau sowie als schallschluckende Decken- und Wandverkleidungen. Man unterscheidet:
- Strangpreßvollplatten (SV)
- Strangpreßröhrenplatten (SR)
- Spanholzformteile: Formteile aus mit Kunstharz verleimten Holzspänen