Hallo Tobi,
es handelt sich bestimmt um einen Küchenherd Wenn es sich um solch ein Gerät handelt sollte man niedrig Temperatur Trocknen, aber wenn man Zeit hat sollte man es ein paar Wochen in der Wohnung liegen lassen, so auf dem Schrank oder so, damit würde man das gleiche erreichen und würde keine Energie verbrauchen.
Wenn man keine Zeit hat könnte man in der Mikrowelle trocknen, das würde sehr schnell gehen und wäre nicht ganz so teurer wie der Herd. Einfach mit einem Teststück probieren bei 700Watt und so um die 4x 10min dazwischen so viel Zeit lassen das es sich wieder abkühlt, Die Zeit kann aber variieren, daher erst mit einem Teststück rumprobieren.
Gruß
Michael Finger
Holztechniker
Statistik->Die einzige Wissenschaft, bei der verschiedene Experten aus denselben Zahlen unterschiedliche Schlüsse ziehen können.
– Evan Esar (1899-1995), amerikanischer Humori
hm, ich hoffe Du hast die wilden Tipps nicht gemacht. Wenn jemand bisher irgendwas von Holztrocknung gehört hat, müßten ihm nach dem Lesen der obigen Beiträge die Haare kreuzweise zu Berge stehen.
Erstmal ne Frage: Fichte Platte: Du meinst verleimtes Holz? Das sollte grundsätzlich trocken sein, mit nassem Holz funktioniert die Verleimung nicht. Weiter trocknen macht keinen Sinn, Holz hat ein Feuchtegleichgewicht, d. h. je nach Temperatur und Luftfeuchte der Umgebung stellt sich eine Gleichgewichtsfeuchte im Holz ein (das geht natürlich nciht von heute auf morgen, ist aber Grundlage der jeder Trocknung).
Sollte das Holz 1 Stück Brett sein, so gilt bei natürlicher Trocknung die alte Tischlerregel: pro Zentimeter Stärke 1 Jahr. Da Dein Holzstück recht kurz ist, ist natürlich der Feuchteverlust über die Stirnseiten beträchtlich, da der schnelle Feuchteverlust mit ungleichmäßiger Schrumpfung einhergeht, sollte man das vermeiden, es führt zu stirnseitiger Rissbildung. Zur Erklärung: wenn Du zu schnell trocknest, hast Du am Brettende eine Feuchte von ca 10%, im BRettinneren aber um die 50%, weil das Wasser nicht so schnell rausdiffundiert, wie es dort abdunstet. Da Holz nun aber durch Wasserverlust schrumpft (ca 10% von fasergesättigt bis auf ca 10% Feuchte) , wäre die Stirnseite "urplötzlich" ca 10% kleiner als die Brettmitte. Das hält es natürlich nicht aus und beginnt statt dessen schön zu reißen.
Da NAdelholz und hier insbesondere Fichte jedoch sehr weich und elastisch ist, ist das Problem nicht gar so wild, es kann einen bestimmten TEil der SChrumpfung überdie Elastizität ausgleichen. Bei Eiche oder Robinie hättest Du gewaltig ein Problem. Fichte gehört an einen trockenen zugigen Ort, wenn es geht warm, aber nicht zu warm. Das Problem mit Ofen und Mikrowelle (mal von der Größe abgesehen) ist, daß DU die Luftfeuchte nicht steuern kannst. Die Luft wird zu trocken, und dein Brett wird unweigerlcih reißen. Also Geduld, das Brett an nem zugigen Ort lagern, so daß überall Luft, aber nirgends Regen ran kann, gegebenenfalls die Stirnseiten mit einer Leiste abnageln. Ohne Trockenkammer gehts einfach nicht anders
LG
Hein
Hallo, ich möchte drei grosse eichenholzplatten trocknen und danach eine schönen schreibtisch daraus bauen. das holz lag bestimmt den ganzen winter (viell.auch länger) drausen nachdem es aus einen altem haus in unserer altstadt geholt wurde .genau kann ich leider nicht sagen.an dem hasu wird schon einige zeit gewerkelt . reicht es die platten einfach zu reinigen und einfach ein paar wochen neben die heizung zu legen ??? wir verfahre ich dann weiter . holzwurm behandlung? wie macht man das ? was für einen lack verwende ich am besten um anschliessend zu versiegeln und haltbar zu machen ??? danke für eure antworten im vorraus und schönen sonnige grüssen aus MV
Mark
Man sollte es langsam an die Innenfeuchte gewöhnen, also im Raum legen mit niedriger Temperatur und nicht direkt an die Heizung.
Wenn die Eiche Würmer hat, sollte man den Kammerjäger mal fragen, sonst macht man es meist nicht richtig und man hat später keine Freude an der Sache.
Bei einem Möbel könnte man auch Wachs oder Öl nehmen, schau mal auf die Seite http://natural-farben.de/aktuell/ dort bekommt man sehr viele Infos zur Endbehandlung von Holz.
Gruß
Michael Finger
Holztechniker
Statistik->Die einzige Wissenschaft, bei der verschiedene Experten aus denselben Zahlen unterschiedliche Schlüsse ziehen können.
– Evan Esar (1899-1995), amerikanischer Humori
Hallo,
Ich habe eine circa zehn Zentimeter dicke Baumscheibe einer Buche, die ich für einen Lampenfuß verwenden möchte... Ich war schonmal fertig mit der Lampe, doch jetzt hat der Fuß so einen weißen Pilz am Boden bekommen.
Die Baumscheibe ist recht frisch gefällt und hat erst circa eine Woche in der Wohnung gelegen. Wie kann ich sie am besten so trocknen, dass der Pilz verschwindet?
Vielen Dank
Guten Abend,
wenn sich sichtbar Pilze bilden, hat man ein zu feuchtes und warmes Klima. Entweder erhöht man die Temperatur oder man sorgt dafür das die Raumfeuchte fällt. Wobei zu bedenken ist das Holz für den Wohnbereich auf 8%+-2% noch an Holzfeuchte haben sollte. Holz das frisch eingeschlagen ist, hat aber mehr wie 30%Holzfeuchte. Wobei erst ab unter 30% das Holz schwindet und damit bei Baumscheiben meistens ein reißen einher geht. Ich hoffe ich konnte mit dieser Antwort ein wenig weiter helfen.
Michael Finger
Holztechniker
Statistik->Die einzige Wissenschaft, bei der verschiedene Experten aus denselben Zahlen unterschiedliche Schlüsse ziehen können.
– Evan Esar (1899-1995), amerikanischer Humori
Vielen Dank für ihre Antwort...
Aber reicht es für die Trocknung dann aus, dass ich die Baumscheibe auf die Heizung stelle bzw. in den Ofen? Und wenn ja wie lange müsste ich das machen...
Ich habe die SCheibe mittlerweile 2 Tage auf der Heizung und sie hat schon relativ viele Risse... Die Risse stören mich nicht so sehr....
Ab wann weiß ich, dass die Pilze nicht wieder kommen?
Die Lampe soll irgendwann in einem Bauwagen aus Holz stehen... Ich habe Angst, dass die Sporen vom Pilz auf den Wagen übergehen und dann ist der Wagen kaputt...
Vielen Dank!
Liebste Grüße
Anna
Hallo Anna,
das einfachste ist es das Holz zu wiegen, wenn es dann nichts mehr an Gewicht verliert laut Waage, sollte es sich der Raumfeuchte angepasst haben. Wenn man es dann noch so um die 1Woche in dem Raum liegen lässt, sollte sich die Feuchte im Holz angeglichen haben. Ein Pilz braucht eine bestimmte Feuchte und Temperatur, eigentlich sogar 3Sachen, Raum- und Materialfeuchte. Man Spricht auch von Mikroklima in dem Zusammenhang.
Der Pilz stirbt eigentlich ab, wenn die Materialfeuchte viel zu tief ist, also unter ~15% liegt, da Raumfeuchte im Winter in einer Wohnung sehr gering ist, wird das Holz auf ca. 9% Feuchte sinken und damit sollte der Pilz gestorben sein. Im Bauwagen ist es eigentlich nie so feucht, das der Pilz wieder zum leben erwägt werden kann, außer man hat ein Loch im Dach oder er wird unter Wasser gestellt.
Michael Finger
Holztechniker
Statistik->Die einzige Wissenschaft, bei der verschiedene Experten aus denselben Zahlen unterschiedliche Schlüsse ziehen können.
– Evan Esar (1899-1995), amerikanischer Humori
Die Literatur und Quellen aus den die Texte entstanden sind, findet man unter Literaturnachweis